Die Nacht in dem auf 1500 Meter Höhe liegenden Antsirabe, war mit 7° C richtig kalt. Heute geht es nach Ranomafana. Um 9 Uhr werden wir losfahren.
Vor dem schönen, alten Bahnhofsgebäude ist derzeit eine Bühne aufgebaut, sodass nur ein seitlicher Blick von dicht dran möglich ist.
Sehr verbreitet sind in vielen Städten die Fahrradrikschas, die Pousse-pousse heißen. Das ist sozusagen der ÖPNV. Personen und Lasten jeglicher Art werden damit für wenig Geld transportiert. Eine größere Touristengruppe lässt sich gemeinsam damit fahren und während der Fahrt versuchen einige Händlerinnen, die nebenher laufen, noch Souvenirs zu verkaufen.
Die Straße wird irgendwie immer schlechter und man schafft es kaum noch einen Schnitt von 40 km/h zu halten. Immer wieder fahren wir an großen Haufen aufgeschichteter Ziegel vorbei. Zum Brennen der Ziegel wird in der Mitte des Haufens ein Feuer gemacht.
Die typischen Häuser in dieser Gegend sind dementsprechend Ziegelhäuser, allerdings mit einem ungewöhnlichen Grundriss. Bei verhältnismäßig kleiner Grundfläche gibt es immer zwei Vollgeschosse und ein niedriges Dachgeschoss.
Die Landschaft ist einerseits beeindruckend, aber es ist auch erschreckend, die riesigen Flächen zu sehen, auf denen nichts mehr wächst und die Erosion ungehindert ganze Hänge wegspülen kann.
Es waren zwar nur circa 230 km, aber auch ohne lange Mittagspause erreichen wir das Ziel erst circa um 18:30 Uhr. Was für eine lange Fahrt. Das Hotel liegt etwas oberhalb von dem Ort Ranomafana direkt an einem Fluss, an dem wir vor der Ankunft schon vorbeigefahren sind.
Die Zimmer sind ein paar relative schlichte Holzbungalows, die in den Hang gebaut wurden. Von der Terrasse meines Zimmers schaue ich direkt in den Regenwald und höre den Fluss unter mir relativ laut rauschen. Sehen kann ich ihn aufgrund der üppigen Vegetation allerdings fast nicht. Wenn ich von der Terrasse herunterschaue, dann ist dort alles mit weiß blühenden Engelstrompeten überwuchert, die jetzt am Abend ihrem starken Duft abgeben. Viel mehr kann ich heute auch nicht mehr sehen, da es mittlerweile bereits dunkel ist.