Es wäre gut gewesen, wenn ich gestern noch etwas eingekauft hätte, denn heute ist Sonntag. Zum Glück hat ein Carrefour im 5 km entfernten Roquefeuil am Vormittag geöffnet, sodass ich fürs Frühstück und den Rest des Tages trotzdem etwas einkaufen kann. Zum Strand von Boucan Canot, wie der Ort hier heißt, sind es nur circa 10 Minuten zu Fuß. Bis auf den Bereich innerhalb des Hainetzes ist das Baden hier jedoch verboten. Selbst innerhalb des Bereichs gibt es noch eine zusätzliche Begrenzung, damit niemand bis an das Hainetz heranschwimmt. Zusätzlich wird der Bereich noch von der Lifeguard überwacht. Auf einem großen Schild wird alles detailliert beschrieben. Sonnenbaden ist natürlich uneingeschränkt möglich. 🙂
Auf meinem Weg zum Cap Méchant halte ich kurz vor Saint Leu an einer Stelle, an der ein Gedenkstein und eine Gedenktafel für 11 weitere Opfer von Haiattacken steht. Ich weiß nicht, ob es in Anbetracht dessen mutig oder unvernünftig ist, genau hier zu surfen? Die Wellen sind heute noch nicht einmal besonders verlockend.
Etwas südlich von Saint Leu ist es dann erstmal vorbei mit Stränden. Die schroffe Lavaküste deutet auf vergangene Vulkanaktivitäten auf der Insel hin.
In Langevin ist in einer Firma die Wand der Zuckerrohrwaage kunstvoll bemalt. Bei den gelben Männchen handelt es sich um Gouzous von Jace und die sind überall auf der Insel zu sehen. Man kann fast sagen, dass es sich um ein Wahrzeichen der Insel handelt. Wer hinter dem Pseudonym Jace steckt, ist wie ja auch bei Banksy unbekannt. Mittlerweile kann man die gelben Männchen in mehr als 30 Ländern finden.
Der Uferbereich des gleichnamigen Flußes ist anscheinend ein beleibeter Ausflugsort. Überall wird gepicknickt und gechillt. Weiterhin kann man hier aber auch noch Aktivitäten wie Canyoning und Kayaking machen.
Leider habe ich erst im Nachhinein entdeckt, dass es unweit der Stelle an der ich war, noch mehrere schöne Wasserfälle gibt, unter anderem den Cascade Grand-Galet. Da der Wasserstand im Fluss sehr niedrig war, weiß ich allerdings nicht, wie es heute dort ausgesehen hätte. Es lohnt sich also durchaus in der Gegend von Langevin einen halben Tag oder mehr einzuplanen.
Das Cap Méchant ist ebenfalls Teil der schwarzen Lavaküste und auf jeden Fall ein lohnender Abstecher, wenn man im „wilden Süden“ der Insel unterwegs ist.
Interessant, wie das scheinbar sehr kurz wachsende Gras hier über die Lavafelsen wächst.
Der kleine Rotohrbülbül ist hier eigentlich gar nicht heimisch. Vermutlich wurden mal Exemplare von Menschen auf die Insel gebracht.
Auf dem Rückweg halte ich spontan nochmal zum Baden an. Da es im Bassin Pirogue kein Hainetz gibt, bleibe ich wie die anderen, die im Wasser sind, ganz dicht am Strand. Die Strömung, die parallel zum Strand verläuft, ist wie eine Gegenstromanlage, sodass man auf der Stelle schwimmen kann.