Forêt de Bélouve

Heute fahre ich ziemlich in die Mitte der Insel, und zwar in die Urwaldgebiete Forêt de Bébour und Forêt de Bélouve, die auf einer Höhe von circa 1300 bis 1500 Meter liegen. Ich habe mich noch nicht auf die klimatische Besonderheit der Insel eingestellt und komme somit erst gegen 11:30 Uhr dort an. Die Besonderheit, die ich meine ist, dass Ziele in Richtung Inselmitte, die weiter oben an den Vulkanflanken liegen, meist bereits am späten Vormittag von Wolken eingehüllt werden. Während an den Küsten die Sonne scheint, ist es hier oben also auch heute schon recht ungemütlich und die Sicht stark eingeschränkt.

Im Forêt de Bébour ist überwiegend üppiger Nadelwald. Einige Leute sind hier am Picknicken und Wandern kann man natürlich auch. Ich fahre weiter zum Forêt de Bélouve.

Von Gîte de Bélouve hat man einen unglaublichen Ausblick in die größte und regenreichste Caldera der Insel, den Cirque de Salazie. Leider sind die Lichtverhältnisse heute durch die vielen Wolken nicht so schön. Die Schilder mit Details zu den Wanderrouten sind natürlich nur in Französisch. Pech gehabt für Menschen anderer Nationalitäten. Hätten ja schließlich Französisch lernen können, bevor sie hierher reisen. 🙁

Für den Transport von Holz war hier oben von 1953 bis 1982 eine kleine Seilbahn in Betrieb, von der noch ein paar Reste zu sehen sind. Auch eine kleine Kabine für den Personentransport von Forstarbeitern gab es.

Der Wald hier oben ist wirklich sehenswert. Riesige Farne wechseln sich mit moosbewachsenen Bäumen ab, dann dominieren Zedern und wenig später ändert sich das Bild schon wieder.

Überall in der Gegend gedeihen und blühen Callas.

Wenn man so will, dann hatte ich ja Glück, dass es nur grau und bewölkt war. Schnell kann man hier oben auch vom Regen überrascht werden. Bei längeren Wanderungen ist es immer empfehlenswert, eine Regenjacke dabeizuhaben. Kaum habe ich die Höhenlage verlasse, ist wieder startend blauer Himmel.