Der Piton Maïdo ist einer der Vulkangipfel der Insel, den man gesehen haben sollte. Ein besonderes Erlebnis ist es, dort den Sonnenaufgang zu erleben. Dabei ist es natürlich ein Vorteil, nicht allzu weit entfernt zu wohnen. Meine Unterkunft ist dafür nahezu optimal gelegen, da es nur knapp 33 km bis zum Gipfel sind. Die Fahrt dauert allerdings circa eine Stunde Fahrt, weil es von Meereshöhe in Serpentinen bis auf 2200 Meter hoch geht. Für den Sonnenaufgang um 6 Uhr muss ich also schon im Dunkeln spätestens um 4:45 Uhr losfahren. Vorher schaue ich mir jedoch noch den Himmel an, damit ich nicht umsonst fahre. Zum Glück ist die Nacht sternenklar und kein Wölkchen ist in Sicht. Eigentlich sind die Zufahrt und der Zugang zum Aussichtspunkt derzeit wegen Renovierungsarbeiten gesperrt. Deshalb habe mit der Fahrt bewusst bis zum Wochenende gewartet, da die Straße dann zumindest frei ist. Als ich oben ankomme, ist natürlich schon wieder alles voller Autos, sodass ich noch ein Stück zu Fuß laufen muss. Die Absperrung hält die Touristen natürlich nicht davon ab, durch eine Lücke im Zaun trotzdem zum Aussichtspunkt Belvédère du Maïdo zu gehen. Ich muss mich etwas beeilen und erreiche um 6 Uhr just in time das Ziel. Es ist noch etwas schummerig und man kann im Tal noch nichts erkennen, aber der Himmel ist schon sehr hell.
Um 6:05 Uhr blitzt dann der erste Sonnenstrahl hinter dem Gipfel hervor. Ein toller Moment und für mich hat sich das frühe Aufstehen gelohnt, auch wenn es wirklich nur ein Augenblick war, denn schon 1 Minute später ist die Sonne vollständig über den Gipfelgrat gestiegen. Damit ist ja aber der Besuch nicht beendet, denn jetzt kann man erst zunehmend den Blick in den Cirque de Mafate genießen.
Auf dem Rückweg kaufe ich mir noch ein frisches Baguette und ein Croissant für mein Frühstück auf der Terrasse. Fluffy leistet mir dort heute Morgen Gesellschaft.
Nach dem Frühstück bin ich noch eine Stunde am Plage de l’Hermitage bevor ich mich gegen 12 Uhr auf den Weg nach Cilaos mache. Erneut eine landschaftlich sehr schöne Strecke.
Unterwegs gibt es ein paar kleine Tunnel, die nur von einem Fahrzeug zurzeit durchfahren werden können. Etwas ungünstig ist, wenn der Tunnel nicht gerade ist, und man bei der Einfahrt nicht sieht, ob von der anderen Seite auch gerade jemand hineingefahren ist.
Nur im Inselinneren, so wie hier in den Bergen, gibt es noch das ursprüngliche kreolische Reunion mit den alten Häusern im Stil der Gegend. Alles an den Küsten hat diesen ursprünglichen Charme bereits verloren. Ich finde, dort sieht es aus, wie an einem x-beliebigen französischen Ort am Mittelmeer.
Hier wachsen auch Passionsfrüchte. Wie man sieht, sind von der Blüte bis zur reifenden Frucht alle Stadien gleichzeitig an der Pflanze.
Und wieder einmal schmückt ein Kunstwerk eine Wand. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie man diese riesigen Bilder so gut hinbekommt, da man ja beim sprayen direkt an der Wand immer nur einen kleinen Ausschnitt sieht. Vermutlich muss man neben dem Talent, das man unzweifelhaft benötigt, auch immer wieder einige Meter zurücktreten, um den Überblick zu behalten.
Am Nachmittag ziehen hier in den Bergen dann doch noch wieder Wolken auf, aber heute war das Wetter nicht nur an der Küste sehr lange schön.
Gegen 16:30 Uhr bin ich erneut am Plage de l’Hermitage zum Schnorcheln und zum Sonnenuntergang bin ich dann am Strand von Boucan Canot.
Gedruckte Speisekarten für jeden Tisch gibt es oftmals nicht. Die große Tafel ist die Standardkarte und die kleine die ständig wechselnde Tageskarte. Die Karten werden immer von Tisch zu Tisch gebracht, damit man sich etwas aussuchen kann.
Leider war das der letzte Tag hier auf La Reunion. Morgen geht es wieder zurück nach Antananarivo.