Ich bin nochmal im Stadtteil Kadiköy unterwegs. Die Händler auf den Märkten der Stadt werden regelmäßig mit frischem Çay versorgt, so auch an dem Obst- und Gemüsestand.
In den Seitenstraßen, in denen so gut wie keine Touristen anzutreffen sind, gibt es auch einige kleine und große Streetart Kunstwerke zu sehen.
Ein ganz ungewohntes Bild ist, dass überall in der Stadt Katzen herumlaufen. Meist sind es Straßenkatzen, die aber in der Regel von irgendjemandem gefüttert werden. So wundert sich von den Einheimischen niemand, wenn eine Katze in der belebten Einkaufstraße zum Beispiel entspannt am Eingang eines Drogeriemarktes sitzt. Wie man sieht, ist sie wohlgenährt und macht auch einen gepflegten Eindruck.
Ebenfalls zu den Wahrzeichen der Stadt gehört der kleine Kız Kulesi (Mädchenturm) aus dem 18. Jahrhundert. Dieser befindet sich auf einer kleinen Insel, knapp 200 Meter vor Üsküdar. Schon 500 v. Chr. war auf dieser Insel eine Zollstation. Im 12. Jahrhundert soll es sogar möglich gewesen sein, von hier zum Schutz eine Kette über den Bosporus zu spannen. Der Ort hat eine bewegte Geschichte. Auch hier wird wieder ein überzogener Eintrittspreis von 32 € (inkl. dem Übersetzen mit einem Boot) verlangt, da es sich heutzutage um ein staatliches Museum handelt.
So sehen üblicherweise die Fähren auf dem Bosporus aus. Die besten Plätze sind bei solchem Wetter natürlich auf dem oberen Außendeck. Es ist empfehlenswert zügig an Bord zu gehen, da die Sitzplätze dort in der Regel schnell besetzt sind. Oft halten Fahrgäste Kekse oder ein Stück Brot in der Hand über die Reling. Die Möwen, die die Fahrt begleiten, schnappen sich das dann im Flug.
Im Hintergrund sieht man den futuristisch gestalteten neuen Fernsehturm der Stadt. Der Küçük Çamlıca befindet sich im asiatischen Teil der Stadt und wurde im Juni 2021 eröffnet. Er ist mit 369 Metern Höhe das höchste Bauwerk der Türkei und in dem Ranking der Fernsehtürme weltweit schafft er es aktuell auf Platz 15. Die Antennen sind versteckt installiert. In circa 150 Meter Höhe gibt es zwei 360° Aussichtsebenen und auf anderen Ebenen ein Café und ein Restaurant. Das Eintrittsticket kostet 25 €.
Von der Fähre aus dachte ich, dass man auf der Wasserseite am Dolmabahçe-Palast vorbeigehen kann. Als ich mit dem Bus dorthin fahre, werde ich eines Besseren belehrt. Auch von der Straßenseite sieht man gar nichts, außer dem Eingang. Der Eintrittspreis wäre „nur“ 45 € und das, obwohl drinnen nicht fotografiert werden darf und die Besuchszeit auf 1,5 Stunden limitiert ist. Wie man sieht, ist in Sachen Eintrittspreise alles sehr teuer hier. Wenn man vieles in kurzer Zeit auch von innen besichtigen will, dann lohnt sich so ein Istanbul-Pass relativ schnell. Alles an einem Tag ist ja aber einfach zu viel und bei einem 3-Tages-Pass liegt man auch schon wieder bei 200 €. Muss man sich wirklich genau ausrechnen. Der Dolmabahçe Sarayı wurde 1856 erbaut und war die Residenz der Sultane, die bis zu diesem Zeitpunkt im Topkapi Sarayı residierten.
Zurück in der Altstadt schaue ich mir den großen Basar, auf Türkisch Kapalı Çarşı, an. Unter dem gewölbten Dach ist man gut vor der Sonne geschützt und es gibt unzählige Geschäfte, die Gewürze, Nüsse, türkische Süßigkeiten, Gold, Teppiche, Handtaschen usw. verkaufen. Es sind wirklich viele Gänge, die alle sehr ähnlich aussehen. Allerdings ist es nicht so unübersichtlich, wie beispielsweise in Marrakesch. Ich habe nicht damit gerechnet, dass der Basar bereits um 19 Uhr schließt, aber zum Glück bin ich auch durch, als die ersten Geschäfte schließen. Auch in den Straßen um den Markt herum ist sehr viel Trubel.
Damit es nicht zu kitschig wird, kommt jetzt nicht noch ein Sonnenuntergangsbild, obwohl es auch diesen Tag wieder ein tolles Bild ist.













