Meknès

Heute führt mich meine Route über die Königsstadt Meknès zur Königsstadt Fès. Von den vier Königsstädten, die teilweise auch mehrfach zu unterschiedlichen Zeiten Hauptstadt des Landes waren, werde ich dann mit Marrakesch schon drei besichtigt haben. Die vierte Königsstadt, die ich später noch besuchen werde, ist seit 1912 Rabat.
Ich komme in eine Gegend, die auch glatt als Irland oder Island durchgehen würde. Graue, tief hängende Wolken und Schafherden auf grünen Wiesen bestimmen hier das Bild bei kühlen Temperaturen.

Auf meiner Route fahre ich auch wieder durchs Atlasgebirge. Auf einer Höhe von circa 2800 Meter sind es nur noch 6 °C und es fängt kurz an zu hageln. Den hier oben im Wald lebenden Affen scheint das nichts auszumachen. Die scheinen allerdings auch ein besonders dichtes, dickes Fell zu haben. Es ist ein ungewöhnlicher Anblick, Affen in Nadelbäumen sitzen und klettern zu sehen.

Von hier oben sind es nur noch 75 km bis nach Meknès.

Leider ist die Hauptsehenswürdigkeit von Meknès, das Stadttor Bab Mansour von 1732, nur anhand einer auf eine Plane gedruckten Abbildung zu sehen. Die verblichenen Farben lassen vermuten, dass das schon eine ganze Weile so ist und wohl auch noch einige Zeit andauern wird. Rechts neben dem Tor kann man an jedoch an einem Nebentor, an dem auch Restaurierungsarbeiten in Gange sind, sehen, wie die Mosaike und Strukturen in Echt aussehen.

Im Innenhof eines Hotels gibt es eine unglaublich detailreiche Gestaltung. Das ist keine maschinelle Spritzgusstechnik oder so, sondern wurde seinerzeit alles in Handarbeit hergestellt.

Da ich noch bis nach Fès fahren muss, bleibt nicht so viel Zeit in Meknès. Für einen Café Noir und einen kleinen Spaziergang reicht es jedoch noch. Als Snack für unterwegs kaufe ich mir noch ein paar „Pfannkuchen“, die die aus ganz feinen Streifen, fast wie Engelshaar, bestehen und wie eine Lakritzschnecke aufgerollt sind.

In Fès angekommen werde ich am Wahrzeichen der Stadt, dem Stadttor Bab Boujeloud, abgeholt, da das Riad wieder in der Medina, und somit natürlich nur zu Fuß erreichbar, ist. Sich in der Medina der jeweiligen Stadt zu orientieren, ist trotz Google Maps nicht einfach. Oft liegen die Gassen sehr dicht beieinander und zwischen den Häusern ist die Positionsbestimmung etwas ungenau. Ganz ohne Google Maps hätte man sich aber garantiert nach wenigen Minuten verlaufen. Da ja nicht überall Straßennamen dranstehen, wäre es auch mit einer gedruckten Karte schwierig sich in dem Labyrinth der Medina zurechtzufinden.

Das Sonnenlicht scheint am Nachmittag stimmungsvoll durch die Abdeckung über einer Gasse der Medina.