An den Sonnenaufgang, der um 6:30 Uhr ist, braucht man bei dem Wetter leider nicht zu denken. Dafür kann man dann ja aber etwas länger schlafen. Wegen des Sturmes und der diesigen Luft habe ich mich entschieden, mich mit dem Geländewagen zurückfahren zu lassen und nicht den Kamelritt zu wiederholen. Nach dem Frühstück geht es so gegen 9 Uhr zurück. Es macht auch durchaus Spaß, sich mit dem Auto die Dünen rauf und runter, sowie seitlich schräg an ihnen fahren zu lassen. Ein tolles Erlebnis war die Tour auch ohne Sternenhimmel und Sonnenauf-/-untergang. Und das auch noch für kleines Geld, denn 44 € hat das ganze Programm mich nur gekostet. Die Straßen durch die Geröllwüste am Rande der Sahara sind leer und von den Dünen ist kaum etwas zu sehen. Es dauert noch eine ganze Weile, bis der Dunst langsam verschwindet.
Circa 4 Stunden Fahrt Richtung Norden stehen mir heute vor bevor. Ich habe eine Zwischenübernachtung in Midelt geplant, da die Strecke von Merzouga bis Meknes bzw. Fes in einem Stück zu weit wäre. Unterwegs ist ein typischer afrikanischer Markt an der Straße. Die Ware liegt vielfach einfach so, oder auf Laken oder Planen auf dem Boden und es herrscht ein wildes Durcheinander. Der Zwiebeltransporter ist auch besonders. Im Vordergrund sieht man die Waage, damit auch alles seine Richtigkeit hat. 🙂
In Midelt angekommen, finde ich mal wieder die Unterkunft nicht. Das Navi sagt “sie haben ihr Ziel erreicht”, aber es ist nichts zu sehen. Ich rufe aus einem Restaurant den Vermieter an, und er kommt kurz darauf zu mir. Wie sich herausstellt, ist an dem Haus gar kein Schild, sodass man das gar nicht erkennen kann. Der Manager sagt mir später, dass er noch keine Lizenz von der Regierung hat und deshalb auch kein Schild anbringen darf. Kurz darauf ist die Unterkunft dann auch nicht mehr bei booking.com zu finden. Außerdem gab es von booking.com ein paar Tage später noch eine Warnung per E-Mail, dass es wohl im Zusammenhang mit der Unterkunft Beschwerden gab bezüglich Skimming oder so. Bei mir lief mit der Unterkunft allerdings alles super. Tatsächlich fängt es am Nachmittag wie vorhergesagt in Midelt an zu regnen. Schon nach kurzer Zeit sind die Straßen überflutet. Vermutlich wird es dann wohl auch in der Wüste oder zumindest in Merzouga regnen. Zu Midelt gibt es ansonsten nicht zu sagen. Die Benzinpreise liegen in Marokko derzeit übrigens ungerechnet so zwischen 1,40 € und 1,45 €, was für marokkanische Verhältnisse sicher auch ziemlich teuer ist. Beim Tanken ist mir auch einmal passiert, was man beim Abheben vom Geldautomaten vermeiden sollte, nämlich die Umrechnung des Betrags in Euro. Der Umrechnungskurs ist meist schlechter als der, den die eigene Bank zugrundelegt. Irgendwie hat der Tankwart das aktiviert, ohne dass ich es gesehen habe. In der Regel macht das niemand, ohne zu fragen. Der dadurch entstandene Verlust hält sich bei einer Summe von unter 50 € allerdings in Grenzen, aber das zeigt mal wieder, dass man doch immer ganz genau hinschauen muss. Vor allem hat der Tankwart doch gar nicht davon.