الدار البيضاء

Der Name Casablanca ist spanischen Händlers zuzuschreiben, die sich Ende des 19. Jahrhunderts in الدار البيضاء (al-Dār al-bayḍāʾ) niederließen. Der arabische Name bedeutet „das weiße Haus“.
Gestern Abend fing es dann noch an zu regnen und das dauert bis heute Vormittag an. Am späten Vormittag ist es dann zum Glück wieder trocken und ich kann mich auf den Weg machen. Zunächst gehe ich zu Fuß zum Marché Central. In den überdachten Hallen gibt es sehr viel Meeresfrüchte. In den nicht überdachten Gassen des Marché de la Médina ist es durch den Regen ziemlich schmuddelig, aber jetzt wo der Regen aufgehört hat, kehrt auch hier immer mehr Leben ein.

Die Katze vorne rechts wartet geduldig, dass sie von dem Mann, der Fische ausnimmt, etwas zugeworfen bekommt.

Hier in der Marché de la Médina gehören die Graffitis der Fußballfanclubs in einigen Bereichen zum Straßenbild und zieren jede freie Fläche.

So sieht ein Kiosk in der Medina von Casablanca aus. Da gibt es glaube ich wirklich alles, was man braucht. Lebensmittel, Kosmetika, Spielsachen, …

Heute bin mittags ich nochmal an Rick’s Cafe vorbeikommen und habe der auf der Straße aufgestellten Karte entnommen, dass das nicht meine Preisklasse ist. Mann könnte sich das zwar leisten, aber es ist zumindest für Marokko schon gehobene Preislage. Die Vorspeisen sind so in der Größenordnung 10 bis15 €, Hauptgänge gibt es für 20 bis 25 €, ein Bier kostet 8,50 € und der Wein 40 bis 140 €(vermutlich Flaschenpreise). Durch Zufall kommt gerade eine Reisegruppe an, die wohl einen Besuch gebucht hat. Als die alle hereingehen, gehe ich einfach mit und die Türsteher glauben ich gehöre zur Gruppe. Drinnen mache ich ein paar Fotos und gehe dann wieder raus. Das Personal findet das gar nicht witzig, dass ich mir ohne Anmeldung Zutritt verschafft habe, aber c’est la vie. Müssen die halt besser aufpassen. 🙂

In der Nähe des Leuchtturms gibt es einige tolle, große Streetarts. Leider sind die meisten schon etwas abgeblättert.

Bei dem Leuchtturm ärgere ich mich etwas, dass ich erst im Nachhinein gesehen habe, dass man dort normalerweise hinaufgehen kann. Ich hatte vor Ort keinen direkten Zugang gesehen. Stattdessen sah es so aus, als ob er mitten in einem Slum steht. Es war auch niemand darauf zu sehen. Eventuell war ja auch gerade kein Zutritt möglich.

Die Corniche von Casablanca ist circa 2 km lang und geht von der Moschee Hassan II bis zur Aussichtsplattform nahe dem Leuchtturm Phare El Hank. Einen speziellen Namen hat diese Promenade scheinbar nicht. Die Moschee ist von dort nur ganz klein. Das Minarett ist aber deutlich höher, als alles andere, was an Gebäuden auf dem Bild zu sehen ist.

In der Medina esse ich noch in einem nicht touristischen Restaurant eine Portion von dem garantiert frischem Fisch. Wie es sich gehört, esse ich nicht mit Besteck, sondern mit der rechten Hand. Der Teller ist randvoll mit etlichen frisch frittierten Fischen, dazu gibt es ebenfalls frische Pommes (keine TK) ein Brot und einen Dip. Alles zusammen für 60 Dh, also circa 5 €. Ich bin pappsatt und mache ich auf den Weg zum Apartment. In einem Kino, an dem ich vorbeikomme, läuft zu meinem Erstaunen der deutsche Film “Sonne und Beton“. In einer Straße wird bunt und laut musiziert und gesungen. Während auf der Straße vorne die neue, deutsche Luxuskarosse herumfährt, da sieht es in einer Gasse ein paar Schritte weiter ganz anders aus. Es ist schon eine interessante, quirlige Stadt, die man in der kurzen Zeit natürlich nicht wirklich kennenlernen kann.


Es ist kurz vor 20 Uhr und langsam geht die Sonne in Casablanca unter. Morgen folgt dann die letzte Etappe meiner Reise, bevor es übermorgen wieder zum Flughafen nach Marrakesch geht.