Kilauea Volcano

Die letzte Nacht hat es hier in Hilo ordentlich geregnet. Jetzt am Morgen ist das jedoch zum Glück wieder vorbei.
Heute steht der Kilauea auf dem Plan. Circa eine 3/4 Stunde von Hilo entfernt beginnt der Nationalpark (Karte). Nachdem ich die $10 Eintritt spendiert habe, geht es erst mal zum Visitor Center. Dort gibt es eine Menge Informationen darüber, was man alles machen bzw. sehen kann. Leider gibt es hier auch die schlechte Nachricht, dass zurzeit kein aktiver Lavastrom zu sehen ist. Lediglich vom Helikopter kann man eventuell etwas sehen. Im Wesentlichen fließt die Lava aber derzeit unterhalb der Oberfläche ins Meer. Außerdem sind wegen der giftigen Schwefeldioxiddämpfe immer einige Bereiche des Nationalparks gesperrt.

Kilauea Visitor Center


Unweit des Visitor Centers gibt es dann schon gleich die „Steaming Vents“ zu besichtigen. Regenwasser, das durch Risse in die Tiefe gelangt, verdampft dort und kommt als bis zu 90 °C heißer Wasserdampf wieder aus der Erde. Wenn der Wind einem den Dampf entgegen pustet, dann ist das ganz schön heiß und feucht.

Steam vent

Etwas weiter folgt das Jagger Museum. Hier sind wieder einige Informationen und Schaustücke ausgestellt. Man steht hier fast am Kraterrand und sieht in der Mitte den Dampf aufsteigen.

Halema`uma`u Crater

Thomas A. Jaggar Museum overlook

In der Dunkelheit (der Park ist 24/7 geöffnet) kann man wohl das Rot der Lava in der weißen Dampfwolke und an den hellen Stellen am Kraterrand sehen. Eine 19 Meilen lange Straße führt, vorbei an diversen Kratern und Lavafeldern, bis runter an den Pazifik.

Chain of Craters Rd


Die Lavafelder auf der Strecke sind z. B. von 1974, und wie man sieht, erobert sich die Natur nur langsam die Gebiete zurück.

Die Lava ist seinerzeit bis auf die Straße bzw. darüber hinweggelaufen. Ein kleines Stückchen weiter hinten sieht man, dass dort nichts mehr geht.

Napau Crater Trail

Immer wieder: Achtung Nēnē, oder wie man amerikanisch auch sagt  Nēnē Xing (crossing). Tatsächlich musste ich sogar mal für die Gänse in die Eisen steigen, da die hinter einer Kurve gemütlich über die Straße watschelten. Ohne das Bremsmanöver wäre die Population um 2 Exemplare ärmer gewesen.

Nēnē / Hawaiigans

Ein weiterer Stopp ist die Lava Tube. Nach ein paar Hundert Metern durch den Dschungel mit Monsterfarnen, Bambus usw. kommt man an diesen natürlichen Tunnel, der ebenfalls ein paar Hundert Meter lang ist. Wie das Wort schon sagt, ist dies ein natürliches Lava-Rohr, das dadurch entstanden ist, dass die Lava außen bereits erstarrt war und das flüssige Innere noch abfließen konnte.

Thurston Lava tube / Crater Rim Drive

In der Nähe führt ein Wanderweg hinab in den Krater, wo man wohl nach 1,5 h Wanderung noch die Wärme im Boden fühlen kann. Das spare ich mir.

Blick auf Kilauea Iki Trail

Überall sind Risse und Öffnungen im Boden. In der Nähe des Visitor Centers kann man sich noch Schwefelausdünstungen ansehen.

Schwefelausdünstung

Zum Glück ist der Schwefeldioxidgehalt in den austretenden Dämpfen sehr gering, aber man riecht es schon etwas. Es wird dringend davor gewarnt, den Holzpfad zu verlassen, da der Schwefeldampf die Lava zersetzt und somit brüchig macht. Ein 10-jähriger Junge, der mal abseits des Pfades gelaufen ist, ist dabei eingebrochen und sein Bein steckte bis zur Hüfte in dem Loch, umgeben von 96 °C heißem Dampf. Dass das nicht angenehm war, kann man sich gut vorstellen. Wirklich sehr beeindruckend, so ein aktiver Vulkan, aber leider diesmal ohne flüssige Lava. Ein guter Grund, noch einmal hierherzukommen, wenn es hier mal wieder zur Sache geht.

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