Kilauea Volcano

Die letzte Nacht hat es hier in Hilo ordentlich geregnet. Jetzt am Morgen ist das jedoch zum Glück wieder vorbei.
Heute steht der Kilauea auf dem Plan. Circa eine 3/4 Stunde von Hilo entfernt beginnt der Nationalpark (Karte). Nachdem ich die $10 Eintritt spendiert habe, geht es erst mal zum Visitor Center. Dort gibt es eine Menge Informationen darüber, was man alles machen bzw. sehen kann. Leider gibt es hier auch die schlechte Nachricht, dass zurzeit kein aktiver Lavastrom zu sehen ist. Lediglich vom Helikopter kann man eventuell etwas sehen. Im Wesentlichen fließt die Lava aber derzeit unterhalb der Oberfläche ins Meer. Außerdem sind wegen des Schwefeldioxids in der Luft immer einige Bereiche des Nationalparks gesperrt, da es sich dabei um ein starkes Atemgift handelt und schon geringe Konzentrationen in der Luft zu Schleimhautreizungen und Atembeschwerden führen.

Unweit des Visitor Centers gibt es dann schon gleich die „Steaming Vents“ zu besichtigen. Regenwasser, das durch Risse in die Tiefe gelangt, verdampft dort und kommt als bis zu 90 °C heißer Wasserdampf wieder aus der Erde. Wenn der Wind einem den Dampf entgegen pustet, dann ist das ganz schön heiß und feucht.

Etwas weiter folgt das Jagger Museum. Hier sind wieder einige Informationen und Schaustücke ausgestellt. Man steht hier fast am Kraterrand und sieht in der Mitte den Dampf aufsteigen.

In der Dunkelheit (der Park ist 24/7 geöffnet) kann man wohl das Rot der Lava in der weißen Dampfwolke und an den hellen Stellen am Kraterrand sehen. Eine 19 Meilen (ca. 31 km) lange Straße führt, vorbei an diversen Kratern und Lavafeldern, bis runter an den Pazifik.

Die Lavafelder auf der Strecke sind z. B. von 1974, und wie man sieht, erobert sich die Natur nur langsam die Gebiete zurück.

Die Lava ist seinerzeit bis auf die Straße bzw. sogar darüber hinweggelaufen. Ein Stückchen weiter hinten sieht man, dass dort nichts mehr geht.

Immer wieder „Achtung Nēnē“ Hinweise, oder wie man amerikanisch auch sagt Nēnē Xing (crossing). Tatsächlich musste ich sogar mal für die Gänse in die Eisen steigen, da hinter einer Kurve ein paar von ihnen gemütlich über die Straße watschelten. Ohne das Bremsmanöver wäre die Population um zwei Exemplare ärmer gewesen.

Nēnē / Hawaiigans

Ein weiterer Stopp ist die Lava Tube. Nach ein paar Hundert Metern durch den Dschungel mit Monsterfarnen, Bambus usw. kommt man an diesen natürlichen Tunnel, der ebenfalls ein paar Hundert Meter lang ist. Wie das Wort schon sagt, ist dies ein natürliches Lava-Rohr, das dadurch entstanden ist, dass die Lava außen bereits erstarrt war und das flüssige Innere noch abfließen konnte.

In der Nähe führt ein Wanderweg hinab in den Krater, wo man wohl nach einer 1,5-stündigen Wanderung noch die Wärme im Boden fühlen kann. Das spare ich mir.

Überall sind Risse und Öffnungen im Boden. In der Nähe des Visitor Centers kann man sich noch Schwefelausdünstungen ansehen.

Zum Glück ist der Schwefeldioxidgehalt in den austretenden Dämpfen sehr gering, aber man riecht es schon etwas. Es wird dringend davor gewarnt, den Holzpfad zu verlassen, da der Schwefeldampf, der in Verbindung mit Wasser in der Luft zu Schwefelsäure wird, die Lava zersetzt und somit brüchig macht. Ein 10-jähriger Junge, der mal abseits des Pfades gelaufen ist, ist dabei eingebrochen und sein Bein steckte bis zur Hüfte in dem Loch, umgeben von 96 °C heißem Dampf. Dass das nicht angenehm war, kann man sich gut vorstellen. Wirklich sehr beeindruckend, so ein aktiver Vulkan, aber leider diesmal ohne flüssige Lava. Ein guter Grund, noch einmal hierherzukommen, wenn es hier mal wieder zur Sache geht.

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