Etosha

Der Etosha Nationalpark ist mit über 22000 km² der größte Nationalpark Namibias. Etosha bedeutet „großer weißer Platz“, womit die riesige Kalksalzfläche innerhalb des Parks gemeint ist. Die beste Möglichkeit Tiere zu sichten ist natürlich dann, wenn es noch nicht oder nicht mehr so heiß ist. Jetzt im Winter wird es hier gegen Mittag ca. 30 °C warm. Ich möchte gar nicht wissen, wie das im Sommer ist. Um 7:15 Uhr sollen die Tore des Okaukuejo Camps öffnen. Nach afrikanischer Interpretation wird daraus heute 7:30 Uhr und die Autos stehen innen vor dem Tor schon Schlange, um in den Park zu strömen. Kurz nach dem Tor verteilen sich die Fahrzeuge dann sofort auf unterschiedlichen Pfaden. Ich wähle genau den richtigen Pfad, denn bereits wenige Kilometer vom Camp entfernt sitzen direkt am Straßenrand zwei Löwen. Ich fahre langsam heran und kann mich ihnen ganz allein im Licht der Morgensonne bis auf ein paar Meter nähern.

Auf der anderen Straßenseite sehe ich im Gras noch eine weitere Löwin und die gefleckten Ohren eines kleinen Löwen, der vorsichtig durch das Gras mein Auto beobachtet.

Ganz gemütlich streifen die Löwinnen durch das Gras.

Als eine von ihnen direkt auf mein offenes Fenster zugeht, stelle ich fest, dass ja bei ausgeschalteter Zündung der Fensterheber nicht funktioniert. Da hatte ich natürlich vorher nicht dran gedacht. Der Löwin geht dann aber doch an meinem Auto vorbei über die Straße.

So eine Begegnung ist natürlich schon etwas Besonderes, da man nie vorhersagen kann, was wo zu sehen ist. Bereits 10 Minuten später ist an dieser Stelle vermutlich den ganzen Tag nichts mehr zu sehen.

Ansonsten gibt es allerlei Vierbeiner und auch verschiedene Vögel zu sehen.

Generell sind aber weniger Tiere zu sehen, als ich erwartet hatte. Es zieht jedoch auch eine größere Gruppe mit hunderten Zebras durch die Steppe.

Leider kann ich jetzt am Tage nur die Hinterlassenschaften der Nashörner auf der Straße sehen und habe nicht das Glück einem zu begegnen. Mit jeder weiteren Stunde schwindet auch die Wahrscheinlichkeit, da die meisten Tiere erst am späten Nachmittag ihre schattigen Ruheplätze wieder verlassen und herumlaufen. Im Namutoni Camp am östlichen Ausgang des Parks habe ich noch eine Begegnung mit einer Horde Streifenmangusten, die mich neugierig umzingeln und inspizieren, als ich mich ruhig hinhocke.

Ein Stückchen kann man übrigens auch in die riesige Kalksalzpfanne hinein fahren.

Am Ausgang des Etosha Parks muss ich mich noch einer Fahrzeugkontrolle unterziehen. Zum Glück wird nur ein flüchtiger Blick in meinen Kühlschrank geworfen, sonst hätte ich wohl meine Salami abgegeben müssen, so waren es dann nur die rohen Eier, die ich nicht mitnehmen durfte. Wenn ich die direkt am Ausgang noch gekocht hätte, dann hätte ich sie allerdings auch mit herausnehmen können. Grund dafür ist die Maul- und Klauenseuche, die auch durch kontaminierte Gegenständen übertragen werden kann. Komisch nur, dass man bei der Einfahrt in den Park gar nicht kontrolliert wird. Vielleicht haben die aber auch darauf spekuliert, dass ich die nicht an Ort und Stelle noch koche und sie somit ein paar Eier fürs Mittagessen bekommen.
Mein Camp für die nächste Nacht ist direkt vor den Toren des Etosha Parks, die Onguma Tamboti Campsite. Ein sehr schöner Stellplatz mit eigenem Bad/WC und allem was man braucht. Bei einer Sundowner-Tour durch den privaten Park gibt es bei einem Glas Rotwein noch einen afrikanischen Sonnenuntergang, während direkt in der Nähe noch die Giraffen den letzten Happen zu sich nehmen. In der freien Fläche vor uns suchen Zebras, Gnus und Antilopen sich bereits einen Platz für die Nachtruhe.

Am Lagerfeuer endet der Abend eines erlebnisreichen Tages.

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