Nach dem Frühstück mache ich zunächst einen knapp 40-minütigen Spaziergang zu Ribeirão do Meio. Das ist eine Art Wasserfall mit Naturpools, der gern als Badestelle besucht wird. Am Beginn des Pfades wird darauf hingewiesen, dass dieser Ort Bilharziosefrei ist. Bereits beim Waten durch Wasser, welches mit diesen Parasiten infiziert ist, können sich die Larven durch die Haut bohren, sich in dem Wirt einnisten und Unheil anrichten.
Das Wasser sieht aufgrund der Farbe und des vorhandenen Schaumes nicht sehr einladend aus zum Baden. Viele Besucher stört das aber offensichtlich nicht, denn bereits wenige Minuten nach meiner Ankunft sind diverse Badende im Wasser. Ich verzichte auf ein Bad und kühle mir vor dem Rückweg in dem hoffentlich tatsächlich nicht infizierten Wasser nur die Füße.
Straßenbeleuchtung ist hier Improvisationssache. Der obere Teil einer PET Flasche dient als Regenschutz für die Glühlampe, während die Lüsterklemme ungeschützt im Freien hängt.
Im Handy habe ich mir eine Route mit verschiedenen Stopps eingetragen. Bereits wenige Kilometer außerhalb des Ortes gibt es jedoch kein Mobilfunknetz mehr und das bleibt auch so. Bis zu dem Punkt als ich in der Navigation einen falschen Klick gemacht habe, war die Karte noch offline verfügbar. Ab dem Zeitpunkt hatte ich jedoch quasi die Orientierung verloren. Ich zweifelte schon an meinem Handy, denn so große Bereiche ohne Netz gibt es doch eigentlich gar nicht. Auch ein Neustart ändert daran aber nichts. Es bleibt mir nichts anderes übrig als die ca. 50 km wieder zurückzufahren. Kaum im Hotel angekommen, ist auch das Netz wieder da. Fazit: Zumindest immer eine Offline Navigation mit den entsprechenden Zielen parat haben, denn schnell mal was googeln ist ja in so einem Fall auch nicht. Ich fahre zur Hauptsehenswürdigkeit, dem Morro Do Pai Inácio.
Ohne besondere Ausschilderung führt ein kleiner roter Schotterweg an den Fuß der Bergspitze. Von dort sind es, nach Zahlung von 12 R$, noch ca. 20 Minuten mühsamer Aufstieg bis zum Plateau des Berges.
Oben genießt man traumhafte Aussichten und ich fühle mich ein bisschen an den Blyde River Canyon in Südafrika erinnert. Eine leichte, kühlende Brise macht diesen Ort perfekt für den Nachmittag.
Zurück in Lençóis schaue ich mich noch etwas in dem beschaulichen Örtchen um.
Bei Cozinha Aberta esse ich zu Abend. Preislich tut sich das nichts zu Deutschland, aber es ist schön, lecker und gemütlich.
Als Durstlöscher gibt es eine frische Passionsfrucht-Ingwer-Limonade.