Rabaçal

Heute am vorletzten Tag mache ich mich in nordwestlicher Richtung auf nach Rabaçal. Von dort starten einige der klassischen Levada (=künstlicher Wasserweg) Wanderwege auf Madeira. An der Anzahl der Autos auf dem Parkplatz merkt man schon bei der Ankunft, dass dieser Ausflug sehr beliebt ist. Das Panorama ist beeindruckend.

Wie man der Übersichtskarte entnehmen kann, sind bei beiden möglichen Wanderungen ca. 300 Meter Höhenunterschied zu bewältigen. Da das überwiegend auf den ersten 2 km geschieht, ist dieser Streckenabschnitt entsprechend steil. Der Teil des Weges ist noch eine asphaltierte Straße, die für den Verkehr jedoch gesperrt ist. Es soll hier wohl auch einen kostenpflichtigen Shuttle geben, der heute am Feiertag jedoch nicht fährt. Besonders auf dem Rückweg wäre es schön gewesen, sich fahren zu lassen.

Auf dem folgenden Foto ist ein Teil dieses Streckenabschnitts gut am gegenüberliegenden Hang zu erkennen.

Nach den 2 Kilometern geht es einen ziemlich steilen Pfad hinunter zum Forsthaus (siehe Foto), welches heute leider auch geschlossen hat. Das ist natürlich sehr ungünstig, wenn man sich darauf eingestellt hat, dort „einzukehren“. Erfahrene Wanderer, zu denen ich nicht zähle, haben natürlich ausreichend Essen und Trinken im Rucksack.

Was mich an den Wanderwegen auf der Insel etwas stört ist, dass meist derselbe Weg wieder zurückgegangen werden muss. Ab und zu besteht die Möglichkeit sich am anderen Ende abholen zu lassen, aber Rundwege scheint es nicht oder nur sehr wenige zu geben. Eine sehr schöne Übersicht, mit Beschreibungen der Wanderungen in diesem Bezirk, so wie weitere nützliche Informationen findet man hier.
Am letzten Abend bin ich nochmal in Funchal.

Ein besonders stimmungsvoller Sonnenuntergang am Hafen unterstützt die weihnachtlich geschmückte Kulisse. Die Rauchschwaden der Stände mit den gerösteten Kastanien nebeln einige Bereiche der Promenade ganz schön ein.

Am Abend des 25.12. haben auch in der „Touristenstraße“ der Rua de Santa Maria ca. 2/3  bis 3/4 aller Restaurants geschlossen.
Ich muss am Abflugtag dem 26.12. so gegen 11Uhr auschecken und zum Flughafen fahren. Es scheint, als wäre es vom Wetter her der schönste Tag meiner Zeit auf Madeira. Es ist wolkenlos, fast windstill und schon am Vormittag werden die 25 °C erreicht.

Da ich online den Sitz im Flieger nicht auswählen konnte, lasse ich meinen Boardingpass am Schalter ändern. In der verbleibenden Zeit gehe ich noch etwas nach draußen und genieße die Sonne. Als hätte ich es geahnt, schaue ich nach einer Weile nochmal auf meine Bordkarte und muss feststellen, dass diese nach der Änderung nun für den Flug nach Leipzig und nicht mehr nach Hamburg ist. Hätte ich das man besser gleich kontrolliert. Gerade noch rechtzeitig kann ich den Fehler korrigieren lassen, sodass mein Gepäck noch zur richtigen Maschine umdirigiert werden kann. Die Windsäcke an der Startbahn hängen heute schlaff herunter, sodass der Start vollkommen harmlos ist und das bleibt auf dem ganzen Flug bis Hamburg so.

Fazit: Eine landschaftlich schöne Insel mit angenehmem Klima. In so kurzer Zeit bin ich noch nie durch so viele Tunnel gefahren. Es sollen wohl über 100 auf der Insel sein. Diese variieren in der Länge von ca. 150 Meter bis zu mehreren Kilometern. Es sind in den paar Tagen immerhin 588 km auf der Anzeige im Mietwagen hinzugekommen. Tanken ist mit knapp 1,50 € etwas teurer als in Deutschland. Madeira ist zwar nur bedingt geeignet für Badeurlauber, aber klimatisch ist die Insel auch in der Weihnachtszeit ein gutes Ziel für eine kurze Auszeit.