Zum Flughafen von Miami sind es nur ein paar Kilometer und nach nur einer Stunde Flug ist man bereits auf den Bahamas, genauer gesagt auf der Insel New Providence mit der Hauptstadt Nassau. Mit 207 km² liegt die Insel auf Platz 12 der rund 700 Inseln des Königreichs, von denen nur rund 30 bewohnt sind. Die Hälfte der rund 400000 Einwohner lebt in Nassau. Von Ende des 17. Jahrhunderts bis Anfangs des 18. Jahrhunderts waren die Inseln Unterschlupf diverser Piraten.
Vom Lynden Pindling International Airport sind es ca. 17 km bis zu meinem Hotel in Downtown Nassau. Nur einen Katzensprung von Miami entfernt, aber eine ganz andere Welt. Es herrscht der Lifestyle der Karibik. „Relax and be cool“.
Leider ist die Insel negativ vom Tourismus beeinflusst. Es sind jeden Tag mindestens 3 riesige Kreuzfahrtschiffe im Hafen, die dann morgens ihre Türen öffnen und Tausende Touristen für ein paar Stunden auf die Insel entlassen. Das heißt, in unmittelbarer Nähe der Schiffe sind richtig viele Tourishops und Schmuckläden (hier ist alles zollfrei!).
Heute war unter anderem gerade der derzeit größte Kreuzfahrer der Welt hier, die Oasis of the Sea, mit fast 6300 Passagieren. Zum Abendessen verschwinden dann jedoch alle Besucher wieder aufs Schiff. In Downtown Nassau werden abends also früh die Bürgersteige hochgeklappt und viele Geschäfte und Restaurants sind schon pleite gegangen. Es existiert ein krasser Unterschied zwischen Luxus und Verfall.
Zusätzlich gibt es auf der vorgelagerten Insel Paradise Island, die über eine Brücke mit New Providence verbundenen ist, noch das weltbekannte ATLANTIS Resort, in dem unter anderem auch für den James-Bond-Film „Casino Royale“ gedreht wurde. Dieses Resort ist verständlicherweise wie ein Magnet für die Gäste, da diese die Hotelanlage meist gar nicht verlassen.
Am Hafenpier werden auch die großen, offensichtlich frisch „gefangenen“ Meeresschneckengehäuse verkauft. Die Schnecken selbst werden für Conch Fritters, Conch Salat oder andere kulinarische Spezialitäten verwendet.
Direkt am Hafen ist der bekannte Strawmarket, wo unzählige Händler in engen Gassen ihre größtenteils handgemachten Souvenirs vermutlich vollkommen überteuert an die Touris verkaufen.
Für $1,25 kann man auf der Insel mit dem Linienbus überall hinfahren. Offizielle Währung ist der Bahamas-Dollar. Der hat aber zum US-Dollar einen Wechselkurs von 1:1. Ist also egal, womit man zahlt. Ich gönne mir eine Fahrt zum Cable Beach. Das Schild der Bushaltestelle ist „gut sichtbar“ an einem Baum angebracht. Der Bus hält aber auch sonst überall, wo man am Straßenrand winkt. Laute Musik begleitet die Fahrt und Türen und Fenster bleiben während der Fahrt geöffnet. Der Caribean Style einer Air Condition. Auf dem Rückweg hatte der Fahrer irgendeinen lautstarken Prediger an. Zum Glück dauerte die Fahrt nur ca. 15 Minuten.
Als ich mich nach einem Rundgang durch das fast ausgestorbene Nassau kurz aufs Bett lege, schlafe ich überraschenderweise ein. Den Wecker, den ich mir vorsorglich auf 20 Uhr eingestellt hatte, habe ich offensichtlich ignoriert, da ich erst am nächsten Morgen wieder aufwache.