Trinidad

Es ist heute Morgen wechselhaft bewölkt. Um 11:00 Uhr soll ich meinen Mietwagen für meine kleine Rundreise bekommen. Die Zeit bis dahin verbringe ich entspannt am Strand. Mit deutscher Pünktlichkeit finde ich mich zur vereinbarten Übergabezeit in der Lobby ein. Wie sollte es anders sein, es ist auch bis 11:30 Uhr noch kein Wagen da. Telefonate vom Hotel mit dem Vertreter der Mietwagenfirma haben lediglich ergeben, dass der Wagen wohl „gleich“ kommt. Um 11:45 Uhr heißt es dann, ich müsse den Wagen am Nachbarhotel abholen. Weitere Details des Desasters möchte ich hier gar nicht ausführen. Um ca.12:30 Uhr kann ich endlich losfahren. Die geplante Erkundung von Varadero fällt durch die Verzögerung leider aus und mein Weg führt direkt nach Trinidad, einem Ort an der Südküste. Es sind ca. 260 km, die ca. 4 Stunden in Anspruch nehmen werden.

Gleich in der ersten Ortschaft werde ich mit der in kubanischen Dörfern und Kleinstädten üblichen Verkehrssituation konfrontiert. Hauptverkehrsmittel sind dort nämlich Pferdekarren und Fahrradtaxis. Mit Fußgängern, Radfahrern, Hunden und Hühnern teilen die sich die Straßen. Die wenigen Autos bahnen sich ihren Weg durch das Gewusel. Dabei müssen zusätzlich immer wieder tiefe Schlaglöcher umfahren werden.
Das Abenteuer hat also begonnen. Eine ganze Weile fahre ich durch Zuckerrohr- und Bananenplantagen. Bedingt durch die immer wieder plötzlich auftauchenden Schlaglöcher oder auch unvermittelt die Straße überquerende Kühe muss man ständig sehr konzentriert fahren. Ohne Navi wäre es für mich nicht möglich, von A nach B zu kommen, da auf einem großen Teil der Strecke überhaupt nichts ausgeschildert ist. Allgegenwärtig sind die für Kuba bekannten Oldtimer, jedoch kommen mir auf der Strecke sogar drei Mercedes und ein Audi entgegen. Hinter einem der Oldtimer herzufahren ist nicht besonders angenehm, da man dort oft in schwarze Abgaswolken eingehüllt wird. Am späten Nachmittag erreiche ich Trinidad.

In diesem Licht leuchten die Farben der Häuser besonders gut. Von einem Aussichtsturm an der Plaza Mayor hat man einen schönen Panoramablick.

Nachdem mein Auto das „Xtrem-Kopfsteinpflaster“ ohne Schäden überstanden hat, erreiche ich ein paar Kilometer außerhalb von Trinidad mein kleines Hotel (2 Zimmer) in La Boca. Ich habe ein sehr schönes Zimmer mit Meerblick von der Dachterrasse. Das andere Zimmer bewohnt auch ein Deutscher, der hier mit einer Kubanerin Station macht. Er bereist Kuba schon seit vielen Jahren und erzählt einige Details. Da es hier kein „Störlicht“ durch größere Städte gibt, ist der Sternenhimmel besonders schön. Es ist windstill, die Grillen zirpen um die Wette, ein paar Frösche quaken, was das Zeug hält und gelegentlich hört man das Klappern der Hufe von einem vorbeifahrenden Pferdekarren, sonst nichts. So geht der dritte Abend auf Kuba zu Ende.

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