Heute geht es in das ca. 1,5 Stunden von Mérida entfernte Celestún. Dort ist ein Mangroven-Biosphärenreservat, in dem neben Jaguar, Ozelot und Klammeraffen auch viele Vogelarten leben. Insbesondere ist der Ort jedoch für die Flamingos bekannt. Es gibt in Mexico zwei Orte, an denen zu bestimmten Zeiten große Kolonien anzutreffen sind. Das sind Rio Lagartos und Celestún. Zunächst geht es mit dem Boot ein paar Kilometer durch die flache Lagune. Links und rechts von der Fahrrinne ist es so flach, dass die Vögel meist im Wasser stehen können. Im Hintergrund eine Gruppe mit ein paar Hundert weißen Pelikanen. An einer kleinen Gruppe können wir etwas dichter vorbeifahren.
In der „Bucht der Flamingos“ angekommen, ist die Enttäuschung dann groß. Anstatt etlichen Tausend haben sich bisher nur ein paar Dutzend Tiere hier eingefunden, die natürlich auch nicht alle dicht zusammen stehen.
Leider variiert die Zeit, wann die meisten Tiere zu sehen sind, von Jahr zu Jahr etwas. Am besten ist es wohl zwischen März und September, sodass es nicht verwunderlich ist, dass sich jetzt im November noch nicht die großen Mengen an Flamingos eingefunden haben. Es werden in den nächsten Wochen und Monaten aber wohl immer mehr werden. Unser Bootsführer zeigt uns ein Handyvideo aus dem letzten Jahr, als viele Tausend Flamingos dort gewesen sind. Als wir die Bucht wieder verlassen, biegen wir durch eine bis zum letzten Moment nicht sichtbare Einfahrt in den Mangrovenwald ab. Das Wasser ist blutrot und klar.
Bei einer Süßwasserquelle halten wir an und wer will, der kann hier baden. Es sieht jedoch etwas unheimlich aus, insbesondere da nur wenige Meter entfernt ein stattliches Krokodil relaxt. Ein Guide eines anderen Bootes ist sich jedoch sicher, dass er nicht zum Beuteschema gehört und erfrischt sich.
In den Bäumen sind überall Termitennester.
Meine Erwartungen an die Tour wurden leider nicht ganz erfüllt, da einfach zu wenig Flamingos zu sehen waren. Bevor es zurück nach Mérida geht, gönne ich mir noch eine Auszeit am Strand von Celestún. Hier steht auch der noch unbekannte „Schiefe Turm von Celestún“. Bevor es zurückgeht nach Mérida, rette ich noch kurz einem auf der Pier in der Sonne liegenden Seepferdchen das Leben und stärke mich mit einem Snack in einer Strandbar.
Der Ort Celestún ist ein kleines, nicht besonders sehenswertes Dörfchen, in dem jedoch einige Geschäftsfassaden liebevoll bemalt sind. Hier gibt es wohl Handy- und Computerzubehör.