Poás

Die Tage beginnen hier morgens um kurz nach 5 Uhr und enden um kurz nach 17 Uhr. Wenn man also die 12 Stunden Tageslicht einigermaßen nutzen will, dann ist es ratsam relativ früh aufzustehen. Der Jetlag hilft dabei. Um 8 Uhr ist schon reger Betrieb in Alajuela.
Ich fahre bei strahlendem Sonnenschein zum nahegelegenen Vulkan Poás. Es ist einer der vielen Vulkane Costa Ricas und er liegt ca. 1 Autostunde nördlich von San José. Die Straße führt in einer Höhe von ca. 2700 Meter bis auf ein paar hundert Meter an den Kraterrand heran. Hier oben sind es nur noch 18° C und die Nähe des Vulkans lässt sich bereits am Parkplatz durch den leichten Geruch nach faulen Eiern erahnen. Schwefeldämpfe liegen in der Luft. Der sonst wohl intensiv türkisblaue Kratersee ist mit einem pH-Wert von weniger als 1 einer der sauersten der Welt. Warum das Farblich heute nicht wirklich türkis ist, bleibt für mich ein Rätsel.

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Bei dem Poás handelt sich um einen daueraktiven Vulkan, der zuletzt 2010 einen kleinen Ausbruch hatte. Erst vor einem Monat gab es auch eine Explosion im Kratersee.

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Ein Pfad durch den feuchten, angenehm kühlen Wald führt zu einer Lagune. Auf dem Weg dorthin habe ich mich schon etwas gewundert, dass die leichte Steigung anstrengender als erwartet ist. Eine leichte Kurzatmigkeit macht sich bemerkbar. Erst nach einer Weile habe ich daran gedacht, dass ich mich ja in 2700 Meter Höhe befinde.

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Vulkanbesichtigungen sollten möglichst am Vormittag durchgeführt werden, weil am Nachmittag meist alles komplett in Wolken verhüllt ist. Wie man auf dem Bild erkennen kann, haben sich die Wolken in den 1,5 Stunden, die ich im Park war, schon ausgebreitet. In einer Stunde ist vermutlich nichts mehr zu sehen.

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Vom Vulkan fahre ich direkt zum La Paz Waterfall Garden. Das ist eine Kombination aus einem schön angelegten Gelände, einer Art kleinem Tierpark, und eben den natürlichen Wasserfällen. Es gibt unter anderem in Costa Rica beheimatete Affen, Wildkatzen (z.B. Jaguar), Vögel und Schlangen zu sehen. Das mit den Affen und Wildkatzen gefällt mir nicht so gut, da diese Tiere nicht in kleine Gehege eingesperrt werden sollten. Interessant sind aber die frei herumfliegenden Kolibris, die viel zu schnell sind, um sie im Flug zu fotografieren. Die kleinste Art hier ist wohl so 2-3 cm groß und die größte 7-8 cm. An den in den Bäumen aufgehängten Honigwasserspendern kann man den kleinen Vögeln aus nächster Nähe beim Fressen zuschauen.

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Auch die heimischen Giftfrösche sind sehenswert in einem schönen Gebäude untergebracht. Der Rote ist nur ca. 1 cm groß. Giftig sind die Frösche nur durch die giftigen Insekten, die sie fressen. Bei anderem Futter wird kein Gift mehr produziert.

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In der Schmetterlingshalle wimmelt es nur so. Fast hätte ich sogar ein Exemplar auf meiner Schulter unbeabsichtigt mit herausgenommen. Die Art auf dem unteren Bild scheint eine der wenigen zu sein, die meist mit geschlossenen Flügel herumsitzt. Es ist mir nicht gelungen, das wunderschöne Blau der Flügeloberseiten aufs Foto zu bannen.

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So sieht hier die Kinderstube der Schmetterlinge aus.

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Einer der landestypischen, bunt bemalten Ochsenkarren ist hier auch zu sehen.

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Mehrere Wasserfälle stürzen sich aus verschiedenen Höhen hinab. Bei einem ist eine Aussichtsplattform nur wenige Meter vom fallenden Wasser entfernt. Man steht schon fast hinter dem Wasserfall.

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Auf meinem Weg zum Hotel verbringe ich noch mindestens eine Stunde im Stau in Alajuela.

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