In der Umgebung meines Hotels gibt es zwei Sonnenaufgangsaktivitäten. Entweder man fährt bereits gegen 5 Uhr zu einem speziellen Aussichtspunkt, oder direkt zu der buddhistischen Tempelanlage Borobodur. Ich entscheide mich für den Aussichtspunkt „Punthuk Setumbu“. Bevor ich im Dunkeln losfahre, werfe ich zur Sicherheit noch einen Blick in den Himmel. Es sind Sterne zu sehen, dementsprechend keine Wolken und die Chance auf einen schönen Sonnenaufgang in Kürze. Bis zum Aussichtspunkt ist es nur 1/4 Stunde Fahrt. Die gesamte Tagesroute bis zu meiner Unterkunft in Yogyakarta sind knapp 55 km. Ungefähr 30 andere Besucher wollen heute auch ab ca. 5:30 Uhr den Sonnenaufgang vom Aussichtspunkt sehen, der sowohl den Blick auf den Tempel Borobudur, als auch auf die beiden Vulkane Merapi (letzter Ausbruch 2010) und Merbabu (letzter Ausbruch 1797) ermöglicht. Leider ist genau in Sonnenaufgangsrichtung heute ein Wolkenband. Die Vulkane sind gar nicht zu sehen und auch das Farbenspiel am Himmel lässt zu wünschen übrig. Dennoch hat der Blick auf Borobudur etwas Mythisches mit all den Nebelschwaden.
Nachdem ich mir ca. 2 cm Lehm, die beim hin und her laufen unter den Flipflops festgeklebt sind, abgekratzt habe, besuche ich den Tempel der für indonesische Verhältnisse mit 250000 Rupien (ca. 15 €) extrem viel Eintritt kostet. Im Eintrittspreis ist aber eine kleine Flasche Wasser enthalten 🙁. Die anderen Tempel lagen mit dem Eintrittspreis bisher so bei max. 30000 Rupien (ca. 2 €). Borobudur ist eine buddhistische Tempelanlage aus dem 1. Jahrhundert, die ein paar hundert Jahre unter Vulkanasche und Vegetation vergessen wurde. Erst 1835 wurde begonnen, die Anlage wieder freizulegen und bis 1984 wurde diese restauriert.
Auf mehreren Etagen verjüngt sich die Anlage. In den oberen Etagen gibt es 76 dieser typischen Stupas, in denen jeweils eine Buddhastatue sitzt. Die Spitze der Pyramide bildet ein großer Stupa mit fast 11 m Durchmesser.
Auf den unteren Etagen zeigen circa 5 km umlaufendes Wandrelief die Lebensgeschichte von Buddha.
Auf dem Rückweg nach Yogyakarta, hier auch kurz Jogja genannt, ein kleines Lotusfeld am Straßenrand.