Prambanan

Am Frühstücksbuffet gab es heute allerlei indonesische Spezialitäten. Gut gestärkt mache ich mich, wie sollte es anders sein, auf den Weg zu einem Tempel. Prambanan ist die größte hinduistische Tempelanlage Indonesiens, ca. 20 km von “Jogja” entfernt. Insgesamt sind hier 8 Haupttempel zu sehen, die von 250 kleineren Tempeln umgeben sind.

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Auch diese Anlage war viele hundert Jahre unbeachtet und verfiel. Seit 1918 wird bereits am Wiederaufbau gearbeitet, aber die ganzen kleinen Tempel sind noch weitestgehend zerstört. Hinzu kommt, dass 2006 ein starkes Erdbeben wieder neue Zerstörungen hervorgerufen hat. Die Schreine in den Tempeln sind den einzelnen Göttern wie z.B. Shiva dem Zerstörer, Vishnu dem Bewahrer, und Brahma dem Schöpfer geweiht. Ganesha, der Sohn des Shiva ist ein eher kumpelhafter Gott, der auch in Europa weitgehend bekannt ist.

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Der Haupttempel in der Mitte ist 47 Meter hoch.

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Viele Reliefs an den Außenwänden zeugen auch heute noch von der handwerklichen Kunst. Sehr beeindruckend, das Ganze.

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Manche Nische beherbergt auch lebende Figuren.

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Mehrere Gruppen aus Schulklassen haben, im Rahmen eines Ausflugs zur Tempelanlage, die Aufgabe Touristen auf Englisch zu interviewen. Auch ich werde mehrfach „Opfer“. Generell ist es so, dass Touristen eine Art Sehenswürdigkeit in der Sehenswürdigkeit sind. Oft wird man gebeten, sich mit einzelnen Personen oder Gruppen fotografieren zu lassen. Hier hab ich nach erfolgreichem Interview beim Fotografieren den Spieß mal umgedreht.

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In der Nähe meines Hotels befindet sich das Taman Sari Wasserschloss, das Teil des königlichen Gartens des Sultans von Yogyakarta war. Nur dem Sultan und seinen Konkubinen war der Zutritt gestattet.

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Eine Leiter führt hinauf in den Turm, von dem der Sultan die Frauen im Bad beobachten konnte.

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Ursprünglich war der gesamte Komplex, der noch aus anderen Gebäuden besteht, in einem künstlichen See. Nur durch einen Unterwassertunnel gelangte man in eine Moschee, die mit diesem interessanten Treppenkonstrukt aufwartet.

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In der Umgebung werden teils sehr schöne und aufwändige Batiken hergestellt. Mühsam werden vor jedem einzelnen Färbevorgang alle Flächen, die nicht gefärbt werden sollen, mit Wachs abgedeckt.

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Es gibt auch leckere „Crêpes“ mit Banane für ca. 7 Cent das Stück.

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Überall sind auch diese „Tuk Tuks“ zu sehen, in denen man sich hier chauffieren lassen kann.

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Den Rest des Nachmittags verbringe ich am Pool, der im Gegensatz, zu den meisten anderen, die ich hier in Indonesien kennengelernt habe, sogar erstaunlich erfrischend temperiert ist. Es ist das erste Hotel, in dem ich übernachte, in dem Verhaltensregeln im Falle eines Erdbebens ausliegen. Während Bali ja überwiegend hinduistisch ist, so ist man in diesen Teil Indonesiens überwiegend muslimisch. Die durchdringenden Gesänge des Muezzins, die für jeden hörbar mittels Lautsprechern die Gegend beschallen, nerven sehr. Insbesondere gilt das für den ersten Ausruf morgens kurz vor 4:30 Uhr und für die vielen lang anhaltenden Ausrufe gegen 18:00 Uhr. In den Supermärkten gibt es in muslimischen Ländern oder Regionen natürlich auch kein Bier zu kaufen.

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