Heute habe ich die längste Fahretappe meiner Reise vor mir (ca. 300km=6h).
Zunächst habe ich jedoch noch ein paar Stunden Zeit um mit meinem 24h Ticket im Queen Elizabeth National Park nach weiteren Tieren Ausschau zu halten.Ich dachte in den Morgenstunden, wenn es noch nicht so heiß ist, hätte man gute Chancen etwas zu entdecken. Leider stellt sich heraus, dass dem, zumindest dort wo ich bin, nicht so ist. Die erste Stunde fahre ich auf einem schmalen Trail durch die Grassavanne und das einzige was ich sehe sind ein paar Warzenschweine.
Ich habe schnell gelernt, dass man in manchen Bereichen besser alle Fenster zulässt. Dort wird nämlich das ganze Auto von unzähligen Tsetse-Fliegen attackiert, die auch noch eine ganze Weile am Fahrzeug sitzen bleiben, in der Hoffnung doch noch die ersehnte Blutmahlzeit zu bekommen. Die Viecher sind ja nicht ungefährlich (Schlafkrankheit) und dummerweise fahren die total auf Blau, die Farbe des Toyotas, ab.
Einige Stellen des Weges sind nicht passierbar, da diese durch Regen tief ausgefahren und matschig sind. An diesen Stellen ist es jedes mal aufs neue eine Herausforderung einen Weg zu finden oder andernfalls umzudrehen. Manchmal muss ich rechts oder links des eigentlichen Weges blind durch das ca. 1m hohe Gras fahren. Einmal ramme ich dabei auch prompt einen kleinen Termitenhügel oder so. Bereiche in denen kein Handyempfang ist wären natürlich ungünstig zum liegenbleiben. Endlich wieder an dem Hauptweg angekommen versuche ich es auf der anderen Seite. Dort ist es leider noch matschiger und durch viele Wege weiß ich schon nach kurzer Zeit kaum mehr in welcher Richtung der Hauptweg war. Der Weg führt mich vorbei an einer Herde Büffel.Ein paar Büffel suhlen sich in einem Schlammloch. Ich stelle das Auto so hin, dass ich ggf. schnell wegfahren kann, da der eine Büffel mich lange kritisch beobachtet, bevor er sich endlich im Schlamm entspannt.
Ein paar andere Tiere schieße ich natürlich auch noch ab. In einem Afrika Reiseblog dreht sich nun einmal alles überwiegend um Tiere und Landschaften.
Wasserbock
Grüne Meerkatzen
Hammerkopf
Senegalkiebitz
Bevor ich zum Lunch zurück zur Lodge fahre noch ein schöner Ausblick auf einen Hügel der Savannenlandschaft. Die Lodge ist nur ca. 30km von der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo entfernt und ich habe heute vormittag gleich mehrfach den Äquator überquert 🙂Unterwegs in einer Ortschaft ziemlich viele Marabus.
Gegen 12Uhr starte ich von der Lodge und wie sich herausstellen wird komme ich nicht vor 20 Uhr am Hotel in Hoima an. Auf der Strecke habe ich die Gelegenheit im Vorbeifahren eine der afrikanischen “Metzgereien” zu fotografieren.
Die ganze Strecke ist die sogenannte „Marram Road“, also eine festgefahrene, im Neuzustand wunderbar glatte Sand. bzw. Schotterpiste. Die Betonung liegt auf „im Neuzustand“. Durch den Regen werden in Laufe der Zeit bestimmte Teile zu mehr oder weniger großen Furchen und Schlaglöchern ausgewaschen. Bei einer Geschwindigkeit um die 40km/h muss man ständig die Straße im Blick behalten, denn ganz plötzlich können solche Stellen auftauchen. Die Fahrt ist also ein ständiges Gerumpel bei höchster Konzentration. Eine Zeitlang muss ich einem LKW mit ca. 10km/h in der von ihm aufgewirbelten Staubwolke folgen. Den Scheibenwischer benötige ich dabei um immer wieder den Staub von der Scheibe zu wischen.
Dem nicht genug, zieht auch noch ein Gewitter über mich hinweg. Sintflutartige Regenfälle und Sturm begleiten mich einige Minuten. Von dem Regen sind natürlich die Straßen nass geworden. Am einem Hang den ich hinauffahre rutschen mir quer einige Fahrzeuge entgegen und um Haaresbreite kann ich eine Kollision verhindern. Nun setzt auch schon die Dunkelheit ein und das Wasser in meiner Scheibenwaschanlage ist mittlerweile verbraucht. An einer provisorisch aufgeschütteten Durchfahrt in einer Baustelle bleibt ein LKW stecken, Kurzerhand wird der von einem Bagger mit der Schaufel angeschoben. Um kurz nach 8Uhr komme ich unversehrt und geschafft im Hotel in Hoima an. Alle Bischhöfe des Landes haben sich gerade in dem Hotel versammelt um den Nachfolger für einen ausscheidenden Bischhof zu wählen.