Chiang Mai

Nachdem ich heute Morgen meinen Mietwagen in Empfang genommen habe, mache ich mich auf den Weg in die Berge.

Da ich mich diesmal vor der Reise nicht so detailliert vorbereitet habe, fahre ich mehr oder weniger auf gut Glück los. In der näheren Umgebung von Chiang Mai werden leider auch viele Dinge angeboten, für die es scheinbar auch in 2018 immer noch genügend Interessenten gibt. Sei es Tiger Kingdom, Monkey Center, Cobra Farm oder die diversen Elefanten Shows. Dass das vermeintlich tolle Erlebnis mal direkten Kontakt mit einem Tiger zu haben, seinen Preis hat, liegt auf der Hand. Kein Tiger möchte freiwillig mit unzähligen Touristen am Tag schmusen. Ohne Beruhigungsmittel macht das keiner. Auch Affen an Ketten, die mit Kleidung auf zwei Beinen herumlaufen, machen das nicht den ganzen Tag, weil es ihnen Spaß macht. Hier ist jeder einzelne gefragt, solche Angebote auf keinen Fall zu unterstützen.
Mein erstes Ziel ist daher ein Wasserfall. Der macht das, was er will und lässt sich da auch nicht reinreden. Ein Wanderweg durch den Wald führt zu verschiedenen Aussichtspunkten.

Die Hinweisschilder sind hin und wieder nicht sehr hilfreich, da man außer den Zahlen nichts darauf lesen kann.

Viele machen hier im Wald auch Picknick oder baden in dem erfrischenden, aber bräunlichem Wasser. Am Wegesrand mal wieder eine der beeindruckenden Seidenspinnen. Auch wenn dieses Exemplar nicht ganz so groß ist wie die seinerzeit auf Borneo, so ist man doch froh, wenn die Spinne ruhig im Netz verharrt und man nicht zu dicht dran ist. Die Seide des Netzes ist extrem reißfest, sodass man im Südpazifik die Spinnen ihre Netze zwischen Bambusstangen spinnen lässt, um diese Konstruktion dann als Fischernetz zu benutzen. Bei den großen Exemplaren handelt es sich immer um Weibchen. Männchen sind viel kleiner. Sie haben nur etwa 1/10 der Größe. Diesem Exemplar fehlt ein Bein, aber wenn sie noch wächst und sich dementsprechend häutet, dann wächst das wieder nach.

Am Flussufer gibt es überall Picknickplätze, wo man mehr oder weniger gemütlich neben dem rauschenden Bach etwas essen kann. Auch wenn hier gerade niemand zu sehen ist, so lässt die Anzahl der Plätze darauf schließen, dass dieses Angebot gern genutzt wird.

Als Nächstes besuche ich quasi ein lebendes Freilichtmuseum. Hier werden die traditionellen Kostüme und Handwerke der verschiedenen thailändischen Volksgruppen/Bergvölker in typischen Gebäuden gezeigt.

Besonders hervorstechend sind dabei natürlich die Karen Longnecks, die am Hals und unterhalb des Knies diese massiven Messingspiralen tragen. Medizinische Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass die Halsverlängerung eine optische Täuschung ist. Durch das nicht unerhebliche Gewicht der Spiralen aus 6–8 mm dickem Messingdraht werden z. B. die Muskeln nach unten gedrückt, und dadurch wirkt der Hals nur länger. Die Wirbelsäule wird der Studie zufolge nicht gestreckt.

Nach dem Motto „Tierbabys ziehen immer“ hier zwei Exemplare, die dies bestätigen.

Aus Zeitgründen ändere ich meine Route etwas und auch das letzte Ziel, die Bo Sang Schirmmanufaktur ist nur noch bedingt erfolgreich, da diese bereits geschlossen hat. Ein paar Eindrücke der kunstvollen Schirme gibt es jedoch am Straßenrand bei einigen Geschäften noch zu sehen.

Zum Schluss noch eine coole Streetart.

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