Nun habe ich mir gestern doch noch etwas mit Elefanten ausgesucht. Um kurz nach 7 Uhr mache ich mich auf zu dem ca. 1 Stunde nördlich von Chiang Mai gelegenen Elephant Retirement Park.
Dort werden keine Kunststücke mit oder Reiten auf den Elefanten angeboten. In der Vormittagsgruppe sind mit mir nur 5 Personen. Da es nachher durchaus schmutzig und nass werden wird, bekommt jeder etwas zum Anziehen. Zunächst bereiten wir das Frühstück für die Elefanten zu. Es gibt von uns mit der Machete kleingehacktes Zuckerrohr und Bananen. Außerdem eine im Mörser zubereitete und in ein Bananenblatt eingewickelte „Medizin“, die gut für die Verdauung sein soll.
Jeder füllt sich seine Umhängetasche und los geht’s zum Futterplatz. Die Elefanten kommen auch schon gemütlich den Weg herunter.
Toll wie sanft die Sachen mit dem Rüssel aus der Hand genommen werden und wie dann penibel selektiert wird, was in den Mund kommt.
Der Kleine hat es sogar drauf, die Bananen erst zu schälen, bevor er sie frisst.
Nach der Fütterung gehen wir mit den Elefanten zu einem Schlammloch und reiben sie ordentlich mit Schlamm ein. Nach dem Abduschen folgt eine Massage im Sandbad, die sichtlich genossen wird.
Abschließend folgt das Baden im Badeteich. Ein wirklich tolles Erlebnis, bei dem sowohl Tiere als auch Besucher auf ihre Kosten kommen. Die Mahouts sind ganz feste Bezugspersonen für die Elefanten und verbringen den ganzen Tag mit Ihnen. Ist mal einer krank, so kommt es vor, dass auch der Elefant nicht fressen oder trinken will.
Nach einem kurzen Lunch auf der Anlage mache ich mich auf Richtung Nordosten. Bis zum goldenen Dreieck, in dem Thailand, Myanmar und Laos aufeinander treffen, schaffe ich es nicht ganz, aber bis zum weißen Tempel von Chiang Rai. Der Wat Rong Khun ist einmalig und skurril zugleich. Mit dem Bau wurde 1997 vom Künstler Chalermchai Kositpipat begonnen. Der Tempel ist nur ca. 1/5 der insgesamt geplanten Anlage, dessen Bau ausschließlich durch Spenden finanziert wird. In den nächsten Jahrzehnten wird also immer etwas Neues hinzukommen.
Bei dem Sonnenlicht kann man kaum hinschauen, so grell ist das. Weiß ist in Thailand eigentlich die Farbe der Trauer. Hier soll aber die Reinheit Buddhas zum Ausdruck gebracht werden.
Die Brücke zum Tempel führt über ein Meer von aus der Hölle emporgereckten Armen.
Dieses goldene Gebäude ist übrigens das Toilettenhäuschen, das auch innen in dem Stil gestaltet ist.
Im Innenraum des Tempels darf nicht fotografiert werden. Neben den allgemein tollen Wandmalereien sind an der Wand hinter der Tür witzige Motive zu finden, bei denen ich scheinbar versehentlich auf den Auslöser meiner Handykamera gekommen bin 🙂 . Offensichtlich stört sich der buddhistische Glaube nicht an diesen Abbildungen.