Ein paar Jahrzehnte nach meinem ersten Besuch auf Sri Lanka nutze ich die Gelegenheit und mache im Anschluss an meine dienstliche Indienreise hier eine Woche Urlaub. Das ist natürlich viel zu kurz, aber besser als gar nicht.
Der Flug mit Sri Lankan Airways dauert von Bangalore nur etwas mehr als 1 Stunde (ca. 750 km), weniger also als von Bangalore nach Delhi. Ich komme gegen 22:30 Uhr an. Flächenmäßig ist Sri Lanka etwas kleiner als Bayern, hat aber fast 22 Millionen Einwohner. Die Einwanderung läuft reibungslos. Das Visum hatte ich bereits online gekauft. Man kann das zwar auch am Flughafen bekommen, aber das kostet dort natürlich zusätzlich Zeit. Koffer abholen, Geld aus dem Automaten ziehen und ein lokale SIM kaufen sind wieder mal die ersten Aktionen. Wegen der späten Ankunft habe ich eine günstige Unterkunft in der Nähe des Flughafens gewählt. Es ist schwülwarm und mein Shuttle von der Unterkunft ist noch nicht da. Zum Glück sind in der Nacht für ein paar Stunden keine Flüge, sodass man im Schlaf nicht vom Fluglärm gestört wird. Mein Mietwagen wird mir am nächsten Morgen zum Hotel gebracht. Was ich nicht wusste, ist, dass man auf Sri Lanka scheinbar zusätzlich einen Führerschein des Landes kaufen muss. Sehr ärgerlich, so eine behördliche Abzocke. Jetzt am Wochenende wird noch eine extra Gebühr verlangt. Ich habe im Internet im Nachhinein keine zuverlässige Quelle gefunden, wo die Notwendigkeit unzweifelhaft beschrieben ist.
Mein erstes Ziel auf der Insel ist Sigiriya.
Ich fahre über Anuradhapura und schaue mir dort zunächst die Felsen des alten buddhistischen Waldklosters Vessagiri aus dem 5. Jahrhundert an.
Neben den Felsen gibt es hier auch ein paar Tiere zu sehen.
Natürlich schaue ich mir auch einige der riesigen buddhistischen Stupas bzw. Dagobas (singhalesisch) an. Hier der Mirisawetiya Stupa.
Gleich zwei verschieden Affenarten sind in der Tempelanlage zu sehen. Sowohl die Hanuman Languren als auch die Ceylon-Hutaffen mit der „modischen“ Frisur.
Ein Stupa wird seit 2010 neu aufgebaut und einer der über 30 Millionen Ziegelsteine wurde heute von mir höchstpersönlich in den Mörtel gelegt. Ich war also quasi am Aufbau des Stupa Sandahiru Seya in Anuradhapura beteiligt. Mit 244 m Durchmesser wird die Stupa am Ende eine Höhe von 85 m erreichen.
Die Linienbusse fahren hier meist sehr rücksichtslos und verrückt. Wenn einem in einer Kurve auf der eigenen Spur plötzlich ein überholender Bus entgegenkommt, dann gilt es schnell zu reagieren. Leider ist so etwas hier keine Ausnahmesituation. Man muss also immer mit dem Unmöglichsten rechnen. Einige Busse sind zumindest durchaus sehenswert hergerichtet.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreiche ich mein „Home Stay“ in Sigiriya. Da auch auf Sri Lanka Alkohol nur in lizenzierten Shops verkauft wird und die Unterkunft dafür keine Lizenz hat, fahre ich für ein „Feierabendbier“ noch einmal kurz zum nahegelegenen Beer-Shop. Ein paar Kilometer vom Hotel entfernt finde ich abseits der Hauptstraße in einem dunklen Hinterhof den Shop, wo hinter Gittern durch eine kleine Öffnung das Bier ausgegeben wird. Etwas unheimlich die Situation, aber alles ist gut.