Yala

Um 4:15 Uhr werde ich am Hotel mit einem 6-Sitzer Safari Wagen abgeholt. An drei anderen Stellen werden noch Leute eingesammelt, bevor es Richtung Yala Nationalpark losgeht. Es sind zwar 24 °C, aber im offenen Wagen fühlt sich das doch etwas frisch. Um ca. 5:30 Uhr kommen wir am Tor des Nationalparks an und müssen dort jedoch noch bis um 6 Uhr warten.

Grund für die frühe Ankunft ist, einen guten „Startplatz“ zu bekommen. Ich hatte zwar schon gehört, dass der Yala Nationalpark überlaufen ist, aber hier gibt es die meisten Leoparden von denen ich gerne einen oder mehrere in „freier“ Wildbahn sehen möchte. Unser Fahrer erzählt, dass gestern sage und schreibe 164 Fahrzeuge im Park waren. Das ist zwar über den ganzen Tag verteilt, aber dennoch eine ganze Menge. Schon nach wenigen Kilometern wird dann tatsächlich ein Leopard gesichtet. Zunächst ist nur zu sehen, wie er über den Felsen schaut.

Ein paar Meter weiter dann die ganze Pracht. Die Felsen werden gern als Schlafplatz genutzt, da sie die Wärme des Tages speichern. Relaxt räkelt er sich auf dem Felsen ganz in Katzenart.

So oder noch schlimmer sieht’s auf der Straße aus, wenn etwas Besonderes gesichtet wird. Total schrecklich. Hier wird dann auch klar, warum der Startplatz am Tor wichtig ist, denn in der dritten Reihe verliert das Ganze an Reiz, egal was gesichtet wurde.

Leider kann man auch nicht beliebig lange stehen bleiben, da es offensichtlich inoffizielle Regeln gibt, auch anderen Fahrern eine Chance zu geben. Wenn die Fahrer sich nicht daran halten, dann können sie wohl schlimmstenfalls eine vorübergehende Sperre für den Park bekommen. Ich finde das sehr ärgerlich, da hierbei die Interessen des zahlenden Kunden aufgrund der internen Fahrerrangeleien in den Hintergrund rücken. Wie sich später herausstellt, wird dieser viel zu kurze Halt auf unserer Tour auch die einzige Sichtung eines Leoparden gewesen sein. Insgesamt leben wohl ca. 25 Stück im Park. Einen Lippenbären zu sichten ist noch seltener, da es hiervon nur 8 Stück gibt. In den nächsten Stunden werden aber noch einige andere Tiere gesichtet. Seien es die Krokodile, die in der Morgensonne auf der Straße liegen, oder Wasserbüffel, die sich in einem Schlammloch abkühlen.

Dieses Krokodil hat wohl keinen Hunger auf Reh, oder es ist in den Morgenstunden noch zu träge.

Natürlich werden auch einige Elefanten gesichtet. Der kleinste ist sehr verspielt und „attackiert“ die weißen Reiher oder rangelt mit seinem Artgenossen.

Die kleine Herde geht mitten durch die ganzen Jeeps, als wenn nichts wäre. Dabei kann schon mal der eine oder andere Spiegel abbrechen. Wie man sieht, scheuert sich der eine Elefant gerade an einem Auto.

Der Park grenzt direkt ans Meer. Hier könnte man bei einem Strandspaziergang also durchaus auch einem Leoparden begegnen.

Nicht zu vergessen sind natürlich auch die gefiederten Parkbewohner. Ich habe noch nie so viele Pfaue in freier Wildbahn gesehen. Einige Männchen geben sich größte Mühe, die Gunst der auserwählten Henne zu erhaschen.

Aber auch den Malabarhornvogel und diverse andere Exemplare gibt es zu sehen.

Und hierbei handelt es sich nicht um einen entlaufenen Hahn, sondern um den Nationalvogel Sri Lankas, das wild lebende Ceylon Huhn.

Ein Waran tankt gut getarnt Morgensonne an einem Baustamm.

Die Schmetterlinge versammeln sich an feuchten Stellen.

Was aussieht wie eine grüne Wiese, ist ein See, der komplett mit blühenden Wasserhyazinthen bedeckt ist. Im Hintergrund „grast“ ein Elefant im knietiefen Wasser.

Am Parkausgang dann direkt an der Straße ein sogenannter Affenbrotbaum. Das Foto könnte man auch als Suchbild definieren. Wie viele Affen befinden sich auf dem Bild?

Am Ende der Tour ärgere ich mich immer noch etwas über den zu kurzen Stopp beim Leoparden, aber wenigstens haben wir einen gesehen, was auch nicht selbstverständlich ist. Insgesamt hat sich der Vormittag aber trotzdem gelohnt. Am Nachmittag ziehe ich um in ein anderes Hotel und genieße dort von meinem Bett diesen fantastischen Ausblick auf den See.

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