Eigentlich hätte ich durchaus länger als die eine Nacht in Karon bleiben können, aber die „Pflicht“ ruft. Besser gesagt, ich hatte die nächste Übernachtung bereits gebucht. Etwas weiter nördlich, ungefähr auf halber Strecke zum Flughafen, ist „the next stop“ Kamala Beach. Das Thema Tsunami begleitet einen natürlich überall in Küstennähe. Unzählige Hinweisschilder bezüglich der Gefahr und der jeweiligen Evaluierungsroute wurden nach der Katastrophe von 2004 aufgestellt. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass diese viel ändern werden, falls noch einmal so eine Katastrophe eintritt. Nur wenn es zusätzlich ein funktionierendes Frühwarnsystem gibt, hat man die Möglichkeit, den ausgewiesen Routen rechtzeitig zu folgen, um sich in Sicherheit zu bringen. Somit setzte ich mich mit meiner Unterkunft, die unmittelbar am Strand ist, mal wieder der Gefahr aus. In Nai Harn waren sogar Fahrbahnmarkierungen angebracht, wie viel Meter es noch bis zur „Sicherheit“ sind.
Das Zimmer hat direkten Meerblick und ist nur ein paar Schritte vom Strand entfernt. Dummerweise ist gerade die Bucht von Kamala mal wieder sehr Tideabhängig. Ich vermute mal, dass dies damit zu tun hat, dass der Strand in dieser Bucht kaum Gefälle hat. Die ungefähr 2,5 m Tidenhub führen somit dazu, dass das Wasser ganz schön weit wegläuft. Das wiederum führt auch dazu, dass sich Schlick bildet, der dann bei der kommenden Flut zur Trübung des Wassers führt. Alles in allem also nicht so schön. Bei meiner Ankunft ist leider gerade Ebbe, aber nach nur 10 Fahrminuten mit dem Roller erreicht man bereits den Surin Beach. Eine Perle unter den Stränden auf Phuket. Hier gibt es bereits wieder herrlichen Sand und kristallklares Wasser. Auch wenn das mit den Liegen und Schirmen etwas spießig aussieht, aber wenn man längere Zeit am Strand bleibt, dann sind das die einzigen Schattenspender. Sehr viele Russen machen auf Phuket Urlaub, ob das generell so ist, wegen Corona oder ob da gerade Ferien sind, weiß ich nicht. Die Aufreihung der Wodkaflaschen in einer Strandbar ist sicher auch eine Antwort auf die vorwiegende Nationalität der Touristen hier.
Folgt man am Surin Beach den Schildern an den Felsen, dann erreicht man nach ca. 15 Minuten Fußweg die traumhafte, kleine Bucht von Haad Leam Sing, auf die man bereits von einem Aussichtspunkt an der Straße herabsehen konnte.
Gegen Abend zieht es sich zu und es gibt Regen in Kamala.
Am nächsten Morgen ist Flut und das Wasser hat nur einen schmalen Strandstreifen vor der Terrasse übrig gelassen. Ungünstigerweise beträgt die Mondumlaufzeit ja nicht genau 24 Stunden und somit verschiebt sich von Tag zu Tag die Tide. Am späteren Vormittag hat sich die Sonne wieder durchgesetzt und auch ein Regenbogen lässt sich vor meiner Terrasse blicken.