Heute fahre ich an die Ostküste nach Kuantan. Nicht weil Kuantan ein lohnenswertes Ziel wäre, sondern weil es ein Etappenziel auf dem Weg zu den Perhentian Islands ist.
Zuvor aber noch ein morgendlicher Spaziergang durch Melaka.
So sieht es an dem einen Ufer des Sungai Melaka aus, …
… und so an dem anderen. Was für ein krasser Kontrast. Man beachte den stattlichen Waran, der vorne auf dem Stein ein Sonnenbad nimmt.
Auf der Fahrt werden mir die riesigen Palmölplantagen besonders bewusst. Ich fahre unzählige Kilometer nur durch nahezu identische Palmen. Es ist schon eine Sünde, dass Firmen in aller Welt für billiges Palmöl in Lebensmitteln und Kosmetika in Kauf nehmen, dass anderenorts die Natur vollkommen zerstört wird und dadurch auch der Lebensraum für viele einmalige Tiere verloren geht. Hauptsache, durch billige Rohstoffe steigt der Profit. Ist ja auch weit weg von zu Hause. Wie heiß das Land mit „M“ am Anfang noch, wo das Palmöl herkommt? Die US-Firma Procter & Gamble (Jahresverbrauch 460000 Tonnen) hat sich mittlerweile bereit erklärt, bis 2020 auf Palmkernöl aus Regenwaldvernichtung zu verzichten
Ich sehe alle Stadien der Plantagen vom frisch zerstörten Regenwald bis hin zu den gleichmäßig großen, ausgewachsenen Palmen. In der Plantage beobachte ich, wie Arbeiter den Boden mit Chemikalien einsprühen, damit dort nichts Unerwünschtes wächst.
Ständig kommen mir auch vollkommen überladene LKWs mit Tropenholz entgegen. Da ist man immer froh, wenn man heil dran vorbeikommt, denn TÜV oder Vorschriften zur Ladungssicherung gibt es hier wohl eher nicht.
Auf meinem Weg nach Kuantan lege ich noch einen Zwischenstopp an einem Wasserfall ein, dessen Besichtigung man sich natürlich schweißtreibend erwandern muss. Jetzt in der „Dry Season“ hat er allerdings nicht besonders viel Wasser.
Unterwegs fallen mir einige Waldbewohner auf. Die durchschnittliche männliche Hand reicht nicht aus, um den Kameraden in der Stellung auf dieselbe zu nehmen. Den Körper schätze ich mal so auf 7 cm Länge. Vom Vorderbein bis zum Hinterbein kommt man wohl auf 25–30 cm. Ich bin froh, dass ich da nicht versehentlich reingelaufen bin. Brrrr. Das Männchen dieser Seidenspinnenart ist übrigens nur ca. 0,5 cm groß.
Der Kollege ist auch gut 30 cm lang und fingerdick. Die Beine kann jeder selbst zählen. Da es von den Doppelfüßern viele hundert Arten gibt, kann sich nur ein Experte die Art bestimmen.
Auf der anschließenden Weiterfahrt wollte ich mir während einer Rotphase an einer Ampel Bilder auf der Kamera anschauen, aber das Mistding geht nicht mehr an. Zunächst habe ich ja noch die Hoffnung, dass ggf. nur der Akku schlappgemacht hat. Wie sich später herausstellt, war es das leider nicht. Der Versuch die Kamera in Kuantan zu reparieren oder eine Neue gleichen Typs zu kaufen scheitert. Positiv zu erwähnen ist jedoch die Hilfsbereitschaft. Die Angestellte eines Fotoshops bringt mich zu Fuß, mit Erlaubnis Ihres Chefs, zu einem ca. 10 Minuten entfernten Shop, der Kamerareparaturen durchführt. Unglücklicherweise hat der Shop geschlossen. Ob er hätte helfen können, ist ohnehin fraglich.
Schöner Mist. Mein Hotel in Kuantan liegt direkt am gleichnamigen Fluss.