Heute ist das allmorgendliche Gebrüll der Brüllaffen ganz nahe. Ich gehe aus dem Zimmer und da sitzen in der Morgensonne zwei Exemplare in „meinem“ Baum. In dem Licht scheint das eigentlich schwarze Fell rötlich. Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich bei einem der beiden um ein Männchen.
Die Rotnacken-Zaunkönige werden bis zu 17 cm groß. Kein Vergleich also zu unseren heimischen Zaunkönigen.
In der Anlage stehen auch einige Nachbildungen präkolumbianischer Figuren.
Direkt neben dem Hotel ist eine Start-/Landebahn für einen Gyrocopter, oder auch Tragschrauber. Ich habe die Geräte gestern schon vom Strand aus fliegen gesehen und mich heute kurzfristig entschieden, mir die Gegend auch mal auf diese Art und Weise von oben anzuschauen. Ich gehe die knapp 100 m von meinem Bungalow bis zum Hangar und helfe mit, das Fluggerät herauszuschieben. Der Pilot und der Gyrocopter kommen aus Deutschland. Nachdem der Flug ordnungsgemäß bei Tower in San José angemeldet wurde, geht es auch schon los. Es ist einfach genial.
Zunächst überfliegen wir den Fluss, den man auf dem Weg zum Hotel mit dem Auto durchqueren muss. Nur unweit der Stelle, an der ich gestern den Fluss durchquert habe, liegt heute ein großes Krokodil im Wasser. Ich hab das nochmal etwas herausgezoomt.
Der weiße Strand, an dem ich gestern war, ist Teil eines riesigen Anwesens von Mel Gibson. Da es auf Costa Rica aber keine Privatstrände gibt, ist der Stand an seinem Anwesen jedoch glücklicherweise für jedermann zugänglich. Alles, was man in der vorderen Bildhälfte so sieht, gehört zu dem Anwesen. In der Mitte kann man ganz klein das rote Dach von einem seiner Häuser erkennen.
Hier nun noch ein paar Bilder von der Seeseite. Im Wasser sehen wir in Strandnähe verschiedene Rochen, große Meeresschildkröten und Vögel, die sich an einem Sardinenschwarm satt essen. Der Gyrocopter kann auch wie ein Helikopter in der Luft stehen, nur kann er dabei nicht die Höhe halten. Unsere Sinkgeschwindigkeit beträgt ca. 800 Fuß/Minute, also ungefähr 4 m/s.
Das ist die Landebahn. Links daneben gleich das Hotel.
Nach dem Flug relaxe ich noch etwas in der Hängematte am Pool und entdecke dabei über mir mehrere Fledermäuse, die dort im wahrsten Sinne des Wortes den Tag über abhängen.
An der Rezeption hat „Jumpy“ es sich gemütlich gemacht.
Meine Reiseplanung hat offensichtlich einen Fehler, denn ich muss heute das traumhafte Wetter, das schöne Hotel und die schönen Strände bereits wieder verlassen. Es geht in die Berge zum Nebelwald Monteverde. Mittlerweile habe ich wenigstens herausgefunden, dass es zwei Flussdurchfahrten gibt. Eine die passt immer und eine die ist schon anspruchsvoll. Dummerweise hatte ich beim letzten Mal die schwierigere erwischt. Schöne Aussichten während der Fahrt gibt es natürlich immer wieder.
Glücklicherweise ist das Wetter bei meiner Ankunft in Monteverde auch gut, aber die Temperatur hier oben in ca. 1500 Meter Höhe beträgt nur noch 24 °C. Mit dem ordentlichen Wind ist das schon etwas frisch. Gerade am Hotel angekommen, gibt es auf der rückseitigen Terrasse bereits eine Überraschung zu sehen. Dort sind gerade so 15-20 Nasenbären versammelt. Die weniger mutigen bleiben im Baum und die mutigsten kommen aus Neugier mit der Nase schon bis an den ausgestreckten Finger. Ein paar feuchte Nasenkontakte hatte ich so.
Von einer kleinen Aussichtsplattform am Hotel kann man bis zum Pazifik schauen und zwei Wasserfälle sind auch zu sehen. Alles im Preis inbegriffen.
Ich bin etwas skeptisch, ob Monteverde meine Erwartungen erfüllen wird. Bisher habe ich noch nicht so einen guten Eindruck. Es ist sehr touristisch hier und alle möglichen Fun Aktivitäten können für teures Geld gebucht werden. Mal sehen, was sich morgen so ergibt. Im Augenblick pfeift hier ganz schön der Wind um die Häuser und es sind nur noch 20 °C. Brrr.