Heute ist es wieder wolkenlos und ich mache mich schon früh auf zum 15 Minuten entfernten Wat Tham Sua (Tiger Cave Temple). Das Besondere daran ist die auf einem 300 Meter hohen Berg gelegene Plattform, die nur über 1237 Stufen zu erreichen ist.
Zu Stufen, die sich nicht an DIN oder ISO Normen halten, hatte ich mich ja in vorherigen Posts schon geäußert. Doppelte Stufenhöhe führt zu solchen leiterähnlichen Steigungen.
Eigentlich hatte ich nur vor, die ersten 200 bis 300 Stufen hochzuklettern. Auf dieser Höhe wimmelt es nur so von Affen, die wirklich cool auf dem Treppengeländer nach unten surfen können und die, während ich fotografiere, auch gleich an meiner Tasche herumfummeln. Die Treppe ist förmlich belagert und es ist nicht jedermanns Sache so dicht an den Affen vorbeizugehen, gerade wenn es sich um Mütter mit Jungtieren handelt.
Da es auf der Treppe meist schattig ist und ein angenehmer Wind weht, packt mich doch der Ehrgeiz und ich gehe weiter. 600, 800, 1000, …
Spätestens ab 1000 Stufen fällt es deutlich schwerer, die Beine hochzuheben. Auch wenn keine wirklich klare Sicht ist, so ist es doch schön oben zu sein.
Leider muss man die 1237 Stufen ja auch wieder runter, was natürlich deutlich weniger anstrengend ist, aber als ich unten ankomme, habe ich ganz weiche Knie.
Ich fahre wieder Richtung Phang Nga, um die „James Bond“ Geschichte nachzuholen. Das Longtail-Boot habe ich für die nächsten Stunden ganz für mich allein und die Tour beginnt im seichten Gewässer. Zunächst kommen wir an dem „Hundefelsen“ vorbei. Aus einer bestimmten Perspektive könnte man sich einen Hund vorstellen, oder?
In einer kleinen, offenen Felsenhöhle sind 2000 Jahre alte Malereien zu sehen. Vorbei an Panyee Village geht es zu einem Felsen, wo man mit einem Kanu hindurch paddeln kann, oder besser gesagt sich hindurch paddeln lassen kann. Die Ebbe gibt auch die Zufahrt ins Innere des Felsens frei. Im Gegensatz zu dem Lärm des Longtailbootes wäre diese ½ Stunde angenehm ruhig, wären da nicht noch ein paar hundert andere Touristen, die zeitgleich herum geschippert werden. So kommt es dann an engeren Stellen auch zu der einen oder anderen Kollision der Kanus.
Ab hier wird die Andamanensee rauer und die Gischt spritzt mir ins Gesicht. Es ist noch ein ganzes Stück bis zur James Bond Insel. Roger Moore und Christopher Lee haben sich 1974 in „Der Mann mit dem goldenen Colt“ auf der kleinen Insel Ko Khan Ping Kan duelliert und im Film war auf der markanten Felsnadel eine Art Laserkanone installiert. Auch 45 Jahre danach zieht dies noch die Touristen in Scharen an. Das Betreten der überfüllten Insel für überzogene 500 ฿ spare ich mir, da ich ja nun nicht gerade der eingefleischte James Bond Fan bin und die wenigen hundert Meter, die man dort laufen kann, ziemlich voll sind. Mit unserem Boot umrunden wir stattdessen die Insel.
Auf dem Rückweg halten wir an Panyee Village an. Das ist eine Insel auf Stelzen mitten im Meer um einen Felsen herum gebaut. Bewohnt wird die Insel nur von Muslimen, die bzw. dessen Vorfahren vor über 200 Jahren von Java hierher geflohen sind.
Es gibt sogar ein kleines Fußballfeld auf dem Wasser.
Ansonsten ist das Dorf nur touristisch. Große Restaurants, die Hunderte von Touristen mittags beköstigen und jeder Bewohner verkauft mehr oder weniger doofe Souvenirs.
Nach der Tour geht es zu meiner letzten Destination an die Westküste, nach Khao Lak. Die schönen Strände dort lassen heute nichts mehr von dem schrecklichen Tsunami in 2004 erahnen, der tausende Todesopfer forderte. Im Ort habe ich einen Gedenkstein gesehen, der daran erinnert. Auf dem Nightmarket gibt es mal wieder Insekten. Habe mich da aber noch nicht getraut.