Sossusvlei

Heute heißt es früh aufstehen. Bei Sonnenaufgang und -untergang sind die Dünen durch das Licht und Schattenspiel am schönsten. Außerdem ist es morgens natürlich am kühlsten. Um 6:30 Uhr öffnet das Tor zum Naukluft National Park. Von dort sind es noch 68 km bis zum Parkplatz und dann noch weitere 4 km nur für Allradfahrzeuge. Während der Fahrt waren es nur 7 °C. Als ich am Allradparkplatz ankomme, ist es bereits hell und die ersten Spitzen der Dünen werden von der noch tief stehenden Sonne erreicht. Die Namib ist ca. 95000 km² groß und mit 80 Millionen Jahren die älteste Wüste der Welt. Erstaunlich, dass trotz der Temperaturwechsel von über 50 °C am Tag und unter 0 °C in der Nacht, den Sandstürmen und jahrzehntelangen Trockenperioden einige Pflanzen und Tiere hier zurechtkommen.

Zum bekannten Deadvlei, einer von den Dünen umschlossenen Tonpfanne, sind es noch 1,1 km Fußweg. In diesem Tal stehen viele abgestorbene Akazienbäume, die extrem langsam verwittern. Einige sollen schon 500 Jahre dort stehen. Da das Tal am Morgen noch vollständig im Schatten liegt, entscheide ich mich zur Besteigung der Düne „Big Daddy“. Es ist mit 380 Meter Höhe eine der höchsten Dünen der Welt. Wenn noch keine Spur von anderen Besuchern vorhanden ist, dann ist der Aufstieg extrem anstrengend, da man bei jedem Schritt wieder mindestens einen halben zurückrutscht.

Unterwegs bin ich immer wieder am überlegen, ob ich ganz bis zur Spitze wandern will. Letztendlich entscheide ich mich dafür und fühle mich ein bisschen wie ein Bergsteiger auf dem Weg zum Gipfel. Oben angekommen, genieße ich diesen fantastischen Ausblick.

Der Abstieg ist einfach, allerdings sind die Schuhe, als ich unten ankomme, randvoll mit Sand und erst hier unten wird einem die Steilheit richtig bewusst. Am späteren Vormittag ist der Schatten im Deadvlei verschwunden. 

Was hier wie Krater auf der Marsoberfläche aussieht, ist von Ameisen geschaffen.

Der kleine Kerl kühlt abwechseln seine Füße, in dem er sie vom heißen Sand abhebt.

Auch kleine Pflanzen können sich im Sand behaupten.

Gegen 10:30 Uhr kommt eine größere Gruppe Asiaten und schon ist es mit der Ruhe im Tal vorbei. Begleitet von lautstarken Rufen wird ein Selfie nach dem anderen gemacht und dann fahren sie auch schon wieder zurück.
Den Nachmittag faulenze ich und morgen geht es weiter Richtung Norden. Mein Nachtlager habe ich schon aufgebaut.

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