Phi Phi

Ko Phi Phi ist mein nächstes Ziel. Genauer gesagt geht es auf die größte Insel des Phi Phi Archipels, nämlich nach Phi Phi Don. Dafür muss ich zunächst in den Norden von Lanta zum Saladan Pier fahren. Ich habe mich für das teurere Speedboat entschieden, weil dieses die etwas über 30 km lange Überfahrt in nur 30 Minuten bewältigt. Da pro Tag nur zwei Fähren hin- und zwei zurückfahren, sind die Plätze natürlich limitiert. Deshalb habe ich mir das Ticket lieber schon mal online gekauft. Es kostet 700 ฿ pro Richtung. Für Hin und zurück also ca. 40 €. In Zeiten mit normal hohem Touristenaufkommen ist es ratsam, sich nicht erst 1–2 Tage vorher um das Ticket zu kümmern. Parken ist am Saladan Pier kostenlos möglich. Die unerfahrenen Touristen werden am Pier gut durch den Check-in Prozess und zum richtigen Boot geführt. Da ich gerade meine „Klimaanlagengrippe“ habe, hatte ich die Befürchtung, bei der Temperaturkontrolle als Infizierter „ausgesondert“ zu werden. Mit 36,4 °C ist aber alles im grünen Bereich. Der Grenzwert ist hier auf > 37,5 °C festgelegt. Das Boot sieht vertrauenerweckend aus, hat drei 250 PS Außenborder und Schwimmwesten gibt es auch für jeden. 🙂

Bis kurz vor Phi Phi ist die See sehr ruhig, aber gefühlt wird den Motoren auf der Überfahrt nicht mal die halbe Power abverlangt. Relativ pünktlich kommen wir unversehrt am Tonsai Pier auf Phi Phi Don an. Dank Navi finde ich durch die Gassen zu Fuß in ein paar Minuten zum Hotel. Mangels Vorbereitung auf den Trip merke ich erst jetzt, dass es auf Phi Phi keine Autos und keine Roller gibt. Zu Fuß laufen ist hier angesagt. Die Einheimischen haben natürlich ein paar Roller und es gibt auch einige Baufahrzeuge und so, aber ein Großteil der Waren wird zu Fuß auf Lastkarren durch den Ort kutschiert. Die Gassen sind anfangs verwirrend und es besteht die Gefahr, sich zu verlaufen.

Patrouillierende Polizisten, Hinweise auf Notrufnummern und Boxen mit SOS Button deuten darauf hin, dass es hier nicht immer sicher ist bzw. war. Zu Fuß kann man eigentlich nur die Aussichtspunkte und den Long Beach besuchen. Deshalb werden Fahrten mit Longtailbooten zu diversen Zielen oder Tauch- und Schnorcheltrips angeboten. Bekanntestes Beispiel ist der Maya Beach auf der unbewohnten Insel Koh Phi Phi Leh, an dem Leonardo di Caprio für „The Beach“ (2000) gedreht hat. Eine Zeit lang war der Strand für Touristen komplett gesperrt, da die Touristenmassen das Riff dort beinahe vollständig zerstört haben. Es wurden neue Korallen angepflanzt und jetzt hat wieder eine kontrollierte Öffnung stattgefunden. Naiverweise hatte ich zu Phi Phi die Vorstellung einer schönen tropischen Insel. Wenn man all den Verfall und Müll hier sieht, dann zerplatzt die Seifenblase schon in den ersten Minuten. Zu einem gewissen Teil ist es Covid geschuldet, dass Läden schon seit ca. zwei Jahren geschlossen sind und einfach verfallen. Zum anderen ist es aber auch die Mentalität der Einheimischen. Solange der Müll nur einen Meter neben der eigenen Tür liegt, dann ignoriert man den einfach.
Den Weg zum Viewpoint muss man sich über eine steile Treppe erarbeiten, und oben angekommen soll man dann auch noch 30 ฿ bezahlen. Das ist jedoch gut investiertes Geld, denn nicht nur, dass der Ausblick einmalig ist, sondern die „Betreiber“ halten die Anlage und die Wege auch super in Schuss.

Auch an diesem Platz gilt es natürlich, sich für die Insta-Story möglichst schön ablichten zu lassen. Am liebsten scheinbar von hinten, so als würde man selbst nur den Blick genießen und gar nicht merken, dass jemand hinter dem Rücken fotografiert. Man muss natürlich immer einen/eine Assistenten/-tin dabei haben. Es dauert dann auch gern mal 10 Minuten oder mehr, bis das „natürlichste“ Bild gemacht wurde. Dann wird Platz gemacht für die Nächste.

Der Fußweg zum Long Beach ist nicht unbedingt lohnenswert, da der Strand am Ende gar nicht so außergewöhnlich ist und auch nicht, wie der Name suggeriert, besonders lang.

Ich würde empfehlen, dafür ein Longtailboot vom Pier zu nehmen. Das macht Spaß und geht schnell. In 10–15 Minuten ist man so dort, anstatt 30–40 Minuten zu Fuß. Die 100 ฿ pro Person sind für eine einfache Fahrt gut investiert. Fährt man allein, dann kostet es jedoch 200 ฿.

Das Nachtleben hält sich derzeit auch sehr in Grenzen. Ich denke, vor Covid wurden die Gassen und Beach Bars erst bei Sonnenaufgang langsam leer. Jetzt kann ich immerhin auf meiner imaginären Bucketlist auch bei Koh Phi Phi einen Haken machen.