Mit AirAsia geht es in weniger als 1,5 Stunden von Bangkok mit ca. 6 Millionen Einwohnern nach Chiang Mai (= neue Stadt) mit nur ca. 130000 Einwohnern (Zahlen jeweils ohne Randbereiche). Die meisten Stadtteile Bangkoks haben also schon mehr Einwohner als Chiang Mai. Dennoch ist es die größte Stadt im Norden Thailands.
Für 150 ฿ lasse ich mich die 4,4 km vom Taxi zum Hotel in der historischen Altstadt fahren. Dieses befindet sich in einer kleinen Seitengasse direkt hinter dem Wat Phra Singh Tempel aus dem 14. Jahrhundert. Es gibt in der Straße keinen Durchgangsverkehr und so ist es dort herrlich ruhig. Eine Wohltat nach Bangkok. Das Hotel stellt tagsüber kostenlos Fahrräder zur Verfügung, mit denen man die Stadt entspannt erkunden kann. Von meinem Zimmer kann ich den oberen Teil der goldenen Pagode des Tempels sehen, die auch die ganze Nacht beleuchtet ist. Das Tor des Tempels ist vom 5 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, sodass man in nur 2 Minuten an der Rachadamnoen Road ist, wenn man über das Gelände des Tempels geht. Das ist die zentrale Straße der Altstadt, in der Sonntags der „Walking Street Market“ hauptsächlich stattfindet.
Charakterisierend für Chiang Mai ist die quadratische Altstadt, die von einem Wassergraben und Resten der Stadtmauer umgeben ist. In einem Stadtplan sind unter anderem auch die Tempel verzeichnet. Demnach sind es 81 Stück. Im Vergleich zum letzten Mal fällt sofort auf, dass vor kurzem, nämlich im Juni 2022, Cannabis in Thailand legalisiert wurde. Unzählige Shops gibt es jetzt in der Stadt, die sich allerdings „Dispensary“ nennen.
Auch mitten im Einkaufszentrum befindet sich ein Stand mit leicht zugänglichen Gläsern, während im Hintergrund die Kinder spielen. Sehr offen wird hier also damit umgegangen. Da wird sich in den nächsten Jahren wohl noch einiges regulieren und etliche der Shops werden auch wieder verschwinden, da die Nachfrage gar nicht so groß sein kann, dass alle Shops davon leben können.
Gegenüber vom Hotel ist ein Haus, von dem ich erst dachte, dass man hier ein leer stehendes Haus künstlerisch „verschönert“ hat. Als ich dann aber gesehen habe, dass sich die Fassade öffnet und jemand für einen kurzen Augenblick herauskommt, war ich doch sehr überrascht.
An der Hauptstraße ist ein veganes Restaurant namens Ming Kwan, in dem man für nur 50 ฿ (ca. 1,30 €) Reis mit drei frei wählbaren und wirklich schmackhaften Gerichten bekommt. Nicht nur, dass es selten ist vegetarisches oder gar veganes zu finden, sondern der Preis ist zudem sensationell. Wie viele Restaurants in Chiang Mai hat auch das Ming Kwan nur bis 20 Uhr geöffnet, bzw. die Küche schließt um 20 Uhr.
Nach einigen Kilometern zu Fuß und mit dem Fahrrad geht der erste halbe Tag in Chiang Mai zu Ende.