Wat Chalermprakiat

Der Wat Chalermprakiat ist einer der einzigartigsten Tempel in Thailand. Hoch oben auf den Gipfeln eines Karstgebirges stehen seit 2004 etliche weiße Pagoden. Ohne den Namen des Tempels zu wissen, hatte ich nur schnell bei Google Maps geschaut, wie weit es nach Lampang ist, da das die Region ist, in der dieser zu finden ist. Weniger als 1,5 Stunden schien mir eine angenehme Entfernung. In Lampang angekommen musste ich dann feststellen, dass der Tempel noch einmal über 1 Stunde von der Stadt entfernt ist. Ich gönne mir noch kurz einen Mittagssnack, bevor es weitergeht. Lampang ist die einzige Stadt Thailands, in der Pferdekutschen noch zum ÖPNV gehören.

So etwas fährt hier auch noch auf den Straßen herum. Die „kleine Beule“ stört scheinbar keinen. Ist ja in dem Fall auch nur die Beifahrerseite.

Leider ist heute auch hier Smog in der Luft, sodass mit fantastischen Aussichten wieder nicht zu rechnen ist. Ein paar Kilometer vor dem Ziel gelangt man zu einem Parkplatz mit Toiletten, einem Coffeeshop und einem Tickethäuschen. 280 ฿ muss man als erwachsener Tourist bezahlen. Das sind immerhin fast 8 €. Ist schon dreist und ärgerlich, dass Ausländer den 10-fachen Eintrittspreis bezahlen müssen. Wenn wir so etwas bei uns machen würden, dann wäre das Geschrei groß.

Nach einer kurzen Wartezeit geht es auf Bänken, die auf der Ladefläche eines 4×4 Pickups montiert sind, sitzend annähernd bis zum Gipfel. Auf den ca. 3,5 km wird klar, warum man nicht selbst hochfahren darf. Die Strecke ist so schmal und steil, dass ein normaler Pkw das nicht bewältigen würde. Auf einer Seite ist ja auch noch der Abgrund. Man wird am Fuße einer Treppe abgesetzt, auf der man die restlichen 500 Höhenmeter mit Muskelkraft bewältigen muss. Wieder einmal ist es erstaunlich, wie willkürlich die Stufenmaße sind. Von circa 15 cm bis 30 cm ist alles drin und es macht auch nichts, wenn man am Ende eines Abschnittes nur noch eine halbe Stufenhöhe unterbringt. Zwischendurch gibt es auch noch eine an Stahlseilen hängende und entsprechend schwankende Brücke, die zu überqueren ist. Auf den Fotos wird der vorhandene Smog noch deutlicher sichtbar, als mit bloßem Auge. In die Ferne geschaut, sieht man nur eine milchig weiße Wand.

Da es sich ja um einen Tempel handelt, sind natürlich auch Plätze bzw. Räume vorhanden, wo Einheimische beten können. Touristen verirren sich hier nicht sehr viele hin, da die Erreichbarkeit fast nur für Individualreisende möglich ist. Außerdem ist der Aufstieg bei den Temperaturen auch ziemlich anstrengend. Der Anblick ist allerdings wirklich einzigartig und die Mühe wert. Wenn man jetzt noch einen schönen Tag ohne Smog hat, dann sind das 5 von 5 Sternen.

Eine einzigartige Stimmung herrscht hier, quasi über den Wolken, in fast 900 m Höhe. Jede kleine Windböe lässt die vielen Glöckchen klingen.

Natürlich muss man die Treppe auch wieder hinunter und dann noch 500 m bis zum Sammelplatz, wo das Shuttlefahrzeug für die Rückfahrt wartet. In unmittelbarer Nähe des Sammelplatzes gibt es noch einen der Orte, wo Buddha mal gewesen sein soll, also „Buddhas Footprint“.

Die vom Parkplatz aus heran gezoomte Silhouette hat mit dem Dunst etwas Mystisches.

Für den 2 1/2-stündigen Rückweg nach Chiang Mai nehme ich einen Weg durch das Gebirge. Unzählige Kilometer geht es auf engen, kurvigen Straßen durch den Wald. Zum Glück kommt mir auf den ersten 40 km fast niemand entgegen. Leider sind die meisten Reisfelder zu dieser Zeit bereits abgeerntet. Nur ganz vereinzelt sieht man noch welche, die üppig grün hervorstechen.