Quarzazate

Wegen des großen bei Quarzazate angesiedelten Filmstudios wird die Gegend auch als Hollywood Marokkos oder „Mollywood“ bezeichnet. Es gibt ein Kinomuseum in der Stadt, in dem verschiedene Filmsets und Requisiten besichtigt werden können. Die Kasbah von Quarzazate ist bedauerlicherweise teilweise gesperrt, da es auch hier Schäden durch das Erdbeben gegeben hat. Ein Teil ist jedoch zugänglich.

Von Quarzazate fahre ich weiter Richtung Osten nach Tinghir. Unterwegs begegne ich dann auch den ersten arabischen Kamelen bzw. Dromedaren am Straßenrand.

Nur etwas abseits der eigentlichen Strecke liegt die Dades Schlucht, zu der ich noch einen Abstecher mache. Der Weg zur Schlucht ist bereits sehenswert, aber der Blick auf die Serpentinenstrecke, die in der Schlucht von unten nach oben bzw. von oben nach unten führt, ist sensationell.

Sehr interessante Felsstrukturen kann man in der Gegend sehen. Für Geologen und Archäologen ist Marokko sicher eine wahre Fundgrube. Überall werden auch Mineralien und Fossilien angeboten.

Tinghir selbst hat nicht viel zu bieten und ist für mich nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zur Sahara. Bei tagsüber durchgehend 30° C oder mehr ist das Fahren schon anstrengend, insbesondere da die Klimaanlage nicht so doll ist. Zum Glück zeigt meine Navigationsapp ziemlich zuverlässig Blitzer und Polizeikontrollen an, von denen es hier etliche gibt. Bisher wurde ich zum Glück immer durchgewunken, aber heute musste ich rechts ran fahren. Vor einer Kontrolle sind immer Schilder auf der Straße aufgestellt. Bisher bin ich dort immer nur ganz langsam gefahren, der Polizist hat gewunken und ich konnte wieder Gas geben. Heute sagt er mir, dass ich an dem Schild hätte anhalten müssen und ich soll 150 Dh zahlen. Da dies nicht eindeutig durch ein Stoppschild gekennzeichnet ist, diskutiere ich mit ihm herum und da sagt er noch, das wäre schon ein Sonderpreis, normalerweise kostet das 400 Dh. Ich schaue mir das Schild noch mal genau an und gehe dann zum Polizeiauto, in dem auch noch ein Polizist sitzt. Der sagt ihm dann wohl, dass er nicht den Bad-Cop machen soll, und ich kann weiterfahren. Im Ort setze ich mich in eines der Cafés, in denen hier nur Männer sitzen. So wie ich angeschaut werde, ist es wohl eher unüblich, dass hier Touristen einkehren.
Für 10 Dh gönne ich mir einen Café Noir, den marokkanischen Espresso, mit einer kleinen Flasche Wasser. Die Marokkaner, zu denen ich bisher Kontakt hatte, sind alle sehr freundlich und hilfsbereit. Viele sprechen sogar ein paar Brocken Deutsch. Am frühen Abend gehe ich noch mal auf den Markt. Wieder einmal spricht mich dort jemand an und will mir völlig umsonst irgendetwas zeigen. Ich gehe ein Stück mit ihm, als aber dann immer wieder „gleich da vorne“ sein soll, breche ich ab und gehe zurück. Sicher ist das wieder einer von denen, die gegen Provision Touristen in bestimmte Geschäfte führen. Die Fleischerei auf dem Markt war mir dann doch noch ein Foto wert. Hier geht alles Open Air ohne Kühlung.